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Was nützt die Freiheit des Denkens, wenn sie nicht zur Freiheit des Handelns führt.
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30. Dezember 2024


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50 JAHRE RAUMFAHRT: RAUMSTATIONEN


Der russische Raumfahrttheoretiker Konstantin Ziolkowski war der erste, der 1903 in einer wissenschaftlichen Schrift („Jenseits des Planeten Erde“) Raumstationen erwähnte. Ziolkowski beschreibt dabei große Gebilde in einer Erdumlaufbahn, die als Wohnung für Menschen und als Plattformen für Reisen zum Mond und zu anderen Planeten dienen. Die Sowjetunion war nach dem ersten Satelliten (Sputnik 1), dem ersten Lebewesen im All (Hündin Leika mit Sputnik 2), der ersten Raumsonde (Luna 1), dem ersten Mann in einer Umlaufbahn (Juri Gagarin mit Wostok 1) und dem ers-ten frei im All schwebenden Kosmonauten (Alexej Leonow mit Woschod 2) auch im Bereich der Raumstationen die wissenschaftlichen Taktgeber im All. Bereits Mitte der Sechzigerjahre begannen die Sowjets mit der Planung einer militärischen Raum-station namens „Almaz“. Einige Jahre später, nachdem das Mondprogramm der Sowjetunion gescheitert war, entschied man, das zivile Projekt „Salut“ vorzuziehen.

Es folgte eine Reihe von Fehlschlägen und Katastrophen. Die erste Crew konnte an Salut nicht ankoppeln, die zweite (Dobrowolsky, Wolkow und Pazajew mit Sojus 11) blieben 3 Wochen in der Station, starben aber bei der Rückkehr, weil ihre Kapsel undicht wurde. Die nächsten drei Raumstationen, darunter eine militärische, stürzten ab, eine zerbrach in der Umlaufbahn. Trotzdem wurde das Salut-Programm am Ende ein Erfolg. Die USA waren gezwungen, nachzuziehen. Nach dem Ende des Mondprogramms hatten die Amerikaner ungenutzte Raketen und Apollokapseln quasi herumliegen. Sie adaptierten die dritte Raketenstufe einer Saturn V und bauten sie zur bisher einzigen rein amerikanischen Raumstation „Skylab“ um. Skylab wurde am 14. Mai 1973 gestartet und war so komfortabel eingerichtet, dass dieser Standard erst wieder mit der Raumstation ISS erreicht wurde.

Am 19. Februar 1986 schossen die Sowjets ein weiter entwickeltes Salut-Bauteil in die Erdumlaufbahn und nannten diese neue Station „Mir“. Sie wurde laufend ausgebaut und schließlich, nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Sowjetunion, in eine internationale Raumstation umgewandelt. Sie beherbergte insgesamt 96 Astronauten und Kosmonauten aus vielen Ländern, darunter auch den Österreicher Franz Viehböck (Oktober 1991 mit Sojus TM-13). Mir stürzte im März 2001 kontrolliert in den Pazifik.

Die aktuelle Raumstation ISS („International Space Station“), deren erster Teil von Russland am 20. November 1998 gestartet worden war, ist noch nicht fertig gestellt. Die Bauteile werden mit den russischen Trägerraketen Sojus und Proton sowie dem Space Shuttle nach oben transportiert. Europäische und japanische Transporter sollen in einigen Jahren folgen.




© 2007 Rudolf Öller, Bregenz


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