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8. Oktober 2024


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CARL VON LINNÈ


"Die taxonomische Forschung steckt in der Krise", meinte Georg Kääb, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Biologen kürzlich in einem Interview. Die Taxonomie und die Systematik sind die beiden Disziplinen der Biologie, die sich mit Fragen der Einordnung von Tier- und Pflanzenarten beschäftigen. In der Taxonomie geht es um die Benennung der Arten, die Systematiker beschäftigen sich mit den entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen zwischen den Arten.

Als Begründer der Taxonomie gilt heute Carl von Linné, auch Carolus Linnaeus genannt. Linné wurde am 23. Mai 1707 in Rashult (Schweden) als Sohn eines Pfarrers geboren. Für Carl war zunächst ein theologischer Beruf geplant gewesen, später meinte ein Lehrer, dass der junge Mann für die Medizin besser geeignet sei. Carl von Linné interessierte sich jedoch für die Botanik. An der Universität Uppsala begann er schon im Alter von 23 Jahren, Botanik zu unterrichten, wobei er ein von ihm selbst entwickeltes System lehrte. Er benützte die Blüten als Mittel zur systematischen Einordnung. Zahl und Form der Blütenblätter, Staubblätter, Fruchtkoten und anderer Teile bildeten die Kriterien der Sortierung. Dieses so genannte Sexualsystem der Pflanzen war der Grundstock des wissenschaftlichen Erfolgs von Linné.

Während einer längeren Reise durch Lappland entstanden mehrere Forschungsberichte. Nach der Rückkehr lernte er Sara Moraea, die Tochter eines Arztes kennen. Er hielt um ihre Hand an, aber sie stimmte einer Verlobung nur unter der Bedingung zu, dass Linné in Holland den Doktor der Medizin erwerben müsse. Also zog Linné an die Universität Leyden. Dort freundete er sich mit zwei Naturwissenschaftlern an, die ihm zur Veröffentlichung seines Manuskriptes „Systema naturae“ verhalfen. Die Publikation wurde ein großer Erfolg, weitere wissenschaftliche Arbeiten folgten.

Nachdem Linné nach Schweden zurückgekehrt war, heiratete er und machte Karriere. Er wurde Admiralitätsarzt und gründete die königliche Akademie der Wissenschaften. Trotz seiner Erfolge sehnte er sich nach seinem botanischen Garten in Uppsala zurück. Nach Querelen mit Vorgesetzten intervenierte unter anderen auch der Physiker Anders Celsius (der Namensgeber der Temperaturskala) für Linné. Er zog nach Uppsala und blieb dort für den Rest seines Lebens. Linné benannte Tiere und Pflanzen mit lateinischen Namen (binäre Nomenklatur), daran hat sich bis heute nichts geändert. Die „Linnaean Society“ in London verwahrt in einem unterirdischen Bunker die Originalsammlungen von Linné. Sie sind heute noch eine Art biologischer Urmeter für Taxonomen und Systematiker. Am 23. Mai wird die 300. Wiederkehr des Geburtstags von Linné gefeiert.




© 2007 Rudolf Öller, Bregenz


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