Die Jahreswende ist Anlass für Rück- und Vorausblicke. Die
Medien bringen eine Zusammenfassung des abgelaufenen Jahres, und die
Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften
(www.gwup.org) zählt
genüsslich die zahllosen Flops der Astrologen auf, die ein Jahr
zuvor – so wie jedes Jahr - später nicht Eingetretenes vorausgesagt
und die echten Sensationen übersehen hatten. Das hindert freilich
viele Menschen nicht daran, an diesen Humbug zu glauben. Astronomen
sagen - im Gegensatz zu den Astrologen sehr präzise – die
Sonnen-, Mond-finsternisse und andere kosmische Erscheinungen voraus.
An dieser Stelle seien einige Gedenktage und Jubiläen des kommenden
Jahres angeführt, denen der VN-Scheinwerfer der Wissenschaftsseite
den einen oder anderen Artikel widmen wird. Der britische Philosoph
Hume veröffentlichte vor 250 Jahren eine Abhandlung über die
Naturgeschichte der Religionen. Vor 200 Jahren erkannte der Däne
Hans Christian Oersted den Zusammenhang zwischen Elektrizität und
Magnetismus, und Thomas Young verwendete erstmals das Wort „Energie“.
Vor 200 Jahren erschien auch das erste Handbuch für professionelle
Blender. Die „Phänomenologie des Geistes“ des deutschen
Philosophen Hegel gilt als Höhepunkt des Idealismus und als Tiefpunkt
wissenschaftlichen Denkens.
Die Atomphysik erlebte vor 75 Jahren Sternstunden: Der Amerikaner Carl
David Anderson entdeckte das Positron, die erste nachgewiesene Antimaterie.
Der britische Physiker Sir James Chadwick fand das Neutron, und der
deutsche Physiker Werner Heisenberg entwickelte ein Modell des Atomkerns,
das im Wesentlichen bis heute besteht. Auch die Biologie erlebte vor
75 Jahren einen Durchbruch. Der US-Genetiker Thomas Hunt Morgan veröffentlichte
„Die wissenschaftliche Basis der Evolution“.
Das markanteste Jubiläum dieses Jahres bildet der erste künstliche
Satellit, der am 4. Oktober 1957 gestartet wurde, die Raumfahrt feiert
daher ihren 50. Gründungstag. Sputnik-1 sendete ein 20 Mhz-Funksignal
zur Erde, das überall empfangen werden konnte. Der erste von Menschen
erzeugte Satellit flog auf einer elliptischen Bahn alle 96 Minuten einmal
um die Erde und verglühte später in der Atmosphäre. Der
Schock über diesen technischen Erfolg der Sowjets saß in
den USA so tief, dass noch im selben Jahr die dem US-Verteidigungsministerium
untergeordnete Denkfabrik ARPA (Advanced Research Projects Agency) gegründet
wurde. Diese ARPA entwickelte später das ARPANET, aus dem unmittelbar
das Internet hervorging.