James Clerk Maxwell wurde 1831 in Edinburgh geboren und studierte an den
Universitäten von Edinburgh und Cambridge. Nach seinem Studium wurde
er Professor für Physik an der Universität von Aberdeen und
am King’s College in London. 1871 wurde er Professor für Experimentalphysik
in Cambridge und Gründer des weltberühmten Cavendish-Labors,
das später viele Nobelpreisträger hervorbringen sollte. Maxwell
war als Student vielseitig interessiert. Er beschäftigte sich mit
vielen Themen, wobei seine mathematischen Fähigkeiten schon früh
zu erkennen waren. Sein Studium beendete er mit dem „Tripos“,
einem Prüfungswettbewerb in Mathematik und Naturwissenschaften. In
diesem Wettbewerb wurde er „first Wrangler“, wie das damals
genannt wurde.
Als er sich nicht entscheiden konnte, welchem Forschungsgebiet er sich
zuwenden sollte, fragte er den Physiker William Thomson, den späteren
Lord Kelvin. Dieser riet ihm, sich mit dem Hauptwerk von Michael Faraday
über Elektrizität zu beschäftigen. Dies bewirkte beim jungen
Maxwell eine folgenschwere Initialzündung. Auf der Basis der damals
bereits bekannten Erkenntnisse über elektrische und magnetische Felder
entwickelte Maxwell die nach ihm benannten weltberühmten Gleichungen.
Es handelt sich dabei um ein System von Differentialgleichungen, mit denen
die Grundeigenschaften elektrischer und magnetischer Felder beschrieben
werden können. Dabei entwickelte Maxwell auch die Theorie, dass alle
elektromagnetischen Strahlen, also Radiowellen, Mikrowellen und andere,
sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
Auch auf dem Gebiet der Gastheorie leistete Maxwell Großes. Während
andere Physiker die mittlere Geschwindigkeit der Gasmoleküle betrachtet
hatten, stellte Maxwell die Frage nach der individuellen Geschwindigkeit
eines Teilchens. Er entwickelte die Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung
und gilt damit als einer der Begründer der statistischen Physik.
Auf den österreichischen Physiker Ludwig Boltzmann übten diese
Abhandlungen eine enorme Wirkung aus. In der Folge bauten beide Physiker
ein neues Forschungsgebiet auf und ebneten dadurch der Atomistik den Weg.
Ludwig Boltzmann, der selbst viel zum Erfolg der Maxwellschen Gleichungen
beigetragen hatte, pflegte später in Anerkennung seiner Leistungen
Goethe zu zitieren: "War es ein Gott, der diese Zeichen schrieb?"
Die Forschungsarbeiten und Schriften auf dem Gebiet des Elektromagnetismus
ließen Maxwell zu einem der bedeutendsten Physiker werden. Er starb
vor 125 Jahren am 5. November 1879 im Alter von 48 Jahren. Den großen
Durchbruch seiner Theorien in der Elektrotechnik erlebte er nicht mehr.
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