Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2002

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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VOM FUSS ZUM METER

Irgendwann in grauer Vorzeit begannen die Menschen, die Fläche ihrer Grundstücke, die Höhe der Gebäude oder die Entfernungen zu den Nachbardörfern zu vergleichen. Zum Messen benötigt man eine Vergleichsgröße. Diese nannte man früher ein "Maß" heute ist der Begriff "Einheit" üblich. Es ist im Grunde egal, welches Maß oder welche Einheit man verwendet. Maße bzw. Einheiten sollten nur möglichst genau festgelegt sein. Vorteilhaft ist es auch, wenn im Nachbardorf die gleiche Einheit für eine messbare Größe verwendet wird, denn das erleichtert den Handel. Im Mittelalter waren unübersehbar viele verschiedene Maße in Verwendung. Fahrende Händler waren gezwungen, in beinahe jeder Stadt andere Längen- und Gewichtsmaße zu verwenden.

Bis zum 18. Jahrhundert gab es über hundert verschiedene Ellenlängen in Europa. Eine Elle stellte die ungefähre Länge des Unterarms dar. Der Fuß - ein anderes Längenmaß - war die Schuhgröße Karls des Großen. Dieser Fuß (ca. 30 Zentimeter) wurde in 12 Teile geteilt, und das nannte man ein Zoll oder (englisch) ein Inch. Ein Klafter war die Entfernung von Fingerspitze zu Fingerspitze, wenn man die Arme ausstreckte. Diese Ungenauigkeit wurde im 16. Jahrhundert beseitigt, als man den Klafter einigermaßen genau definierte: Er hatte ca. 1,9 Meter. Den in gewisser Weise traditionsbewussten Amerikanern verdanken wir das Überleben einiger alter Maße in Form der in Zoll gemessenen Computerbildschirme. Ein Zoll (Inch) sind 25,4 Millimeter.

Die Vielfalt der Längenmaße in Form von Fuß, Klafter, Zoll, Yards, Meilen usw. bildete eine Barriere für die sich entwickelnden Handelsbeziehungen und Wissenschaften. Die Globalisierung ist ja keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Globalisiert wird seit mindestens 500 Jahren.

1670 kamen Vorschläge, ein Naturmaß zur Festlegung einer allgemein gebräuchlichen Längeneinheit heranzuziehen. 1790 begannen auf Initiative Frankreichs die Arbeiten zum Aufbau eines internationalen Einheitensystems. Um die nationalen Gefühle keines Landes zu verletzen, sollten völlig neue Einheiten entwickelt werden. 1792 begannen die Vermessungsarbeiten des Viertelmeridians der Erde (Strecke vom Äquator zum Pol). Diesen Viertelmeridian teilte man in 10 Millionen Teile und erhielt so den "Meter". Nicht Frankreich sondern Holland führte 1816 als erstes Land den Meter ein, andere Länder wie Deutschland und Österreich folgten bald. Heute ist der Meter nicht als Teil des Erdmeridians definiert sondern - wesentlich genauer - als die Strecke, die das Licht im Laufe eines bestimmten Sekundenbruchteils zurücklegt.

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Das neue Kilogramm
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© 2002 Rudolf Öller, Bregenz


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Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.