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Irrtümer: DIE ENTDECKUNG VON AIDS

"Man kann im Gedränge die Fackel der Wahrheit nicht tragen, ohne jemandem den Bart zu verbrennen" sagte im 18. Jahrhundert der Schriftsteller und Universalgelehrte Georg Christoph Lichtenberg. Dieser Satz trifft die Situation jener Zeit, als Aids erstmals wahrgenommen wurde.

Am 6. Juni 1983 erschien ein Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mit dem Titel "Tödliche Seuche Aids - die rätselhafte Krankheit". Was unter einigen eingeweihten - längst nicht allen - Wissenschaftern bereits diskutiert worden war, gelangte an die Öffentlichkeit. Zwischen den Vorsichtigen und Kritischen einerseits und den Leichtfertigen andererseits kam es sofort zu Konflikten. Eine bessere Kontrolle der Blutkonserven wurde genauso gefordert, wie die Erfassung aller Virenträger, was wiederum die Homosexuellen zu Protesten veranlasste, denn diese Menschen waren von Aids besonders betroffen. Der Spiegel wurde sogar beschuldigt, mit dem Aids-Artikel eine Kampagne gegen die Schwulen gestartet zu haben. Die Betroffenheitsexperten reagierten empört, die Vorsichtigen reagierten vorsichtig und die Bagatellisierer sahen überhaupt kein Problem.

Die ersten warnenden Stimmen in Europa waren vom Robert-Koch-Institut in Berlin gekommen. Dort hatte man das Aids-Problem bereits 1982 beobachtet, treffsicher analysiert und das Resultat in eine erste Informationskampagne umgesetzt. Andere europäische Länder schliefen bezüglich Aids tief und fest. Wie sich später herausstellen sollte, waren sowohl der Spiegel-Artikel als auch die Informationen des Robert Koch-Instituts präzise und geradezu prophetisch.

Die beste wissenschaftliche Schilderung des noch neuen Aids-Problems stammt von Johanna L'age-Stehr und wurde im April 1983 veröffentlicht. Hätten Journalisten (vom "Spiegel" einmal abgesehen) und Politiker diese Informationen ernst genommen und entsprechend umgesetzt, es wären möglicherweise Menschenleben gerettet worden. Obwohl schon 1982 bekannt war, dass Aids-Viren durch Blutpräparate übertragen werden können, - eine Annahme, für die man keine wissenschaftliche Ausbildung benötigt - konnten sich die Abwiegler in Europa noch monatelang durchsetzen. Obwohl die Berliner Forscher relativ früh einen HIV-Test entwickelten und die Durchseuchung der Bevölkerung rasch offensichtlich wurde, und obwohl in Berlin, Frankfurt und München die ersten Aids-Patienten starben, war in Fachzeitschriften noch eine Zeitlang von "sensationslüsternen Epidemiologen" die Rede.

Wir wissen heute, wie sich die Aids-Epidemie entwickelt hat. Die Anfangsphase war, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine Ansammlung von Fehleinschätzungen.

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Seuchen
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Morbilli ante portas
Borreliose und FSME
Die Aids-Welle
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© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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(*1943)
entdeckte einen unserer Vorfahren, feierte das mit "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" und entnahm der Platte den Namen "Lucy" für sein gefundenes Weibchen.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.