Welt der Naturwissenschaften
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GRIFF NACH DEN STERNEN |
Vor 20 Jahren, am 12. April 1981, startete das US-Raumschiff "Columbia" mit den beiden Piloten John Young und Robert Crippen zu ihrem Jungfernflug. Columbia ist ein wieder verwendbares Raumschiff vom Typ "Space Shuttle" ("Raumpendler"). Es ist trotz seines relativ hohes Alters immer noch im Dienst, und die Schwesterraumschiffe "Discovery" ("Entdeckung"), "Atlantis" und "Endeavor" ("Anstrengung") haben ebenfalls etliche Flüge absolviert. Discovery ist seit 1984 im Dienst, Atlantis seit 1985 und Endeavor seit 1992. In der AufzÄhlung fehlt das Raumschiff "Challenger" ("Herausforderer"), das im Jänner 1986 kurz nach dem Start explodierte. 7 Astronauten starben bei dieser Katastrophe. Die Explosion des Raumtransporters Challenger hat die US-amerikanische Raumfahrt um Jahre zurückgeworfen, insbesondere den Bau einer neuen US-Raumstation. Im November 1988 gelang der kurz vor dem Zusammenbruch stehenden UdSSR der erste unbemannte Weltraumflug ihres Raumtransporters "Buran", der dem amerikanischen Shuttle zum Verwechseln ähnlich sah und bis zu 10 Kosmonauten befördern konnte. Das Buran-Projekt wurde schließlich ein Opfer des Geldmangels und des Niedergangs der Sowjetunion. Die Russen fliegen nach wie vor mit ihrem Uralt-Modell "Sojus" von 1967 und ihr Stolz, die Raumstation "MIR", liegt am Grund des Meeres. Eine Woche nach dem 20 Jahr-Jubiläum von Columbia soll Endeavor am 19. April zum 100. Space Shuttle-Flug "STS-100" (STS: "Space Transportation System" = "Raum-Transportsystem") aufbrechen, und am 21. April an die Raumstation "ISS" andocken. Eine nähere Betrachtung der Raumflüge bringt ernüchternde Proportionen ans Tageslicht, vor allem dann, wenn man die Raumflüge unter dem Aspekt des viel zitierten "Griffs nach den Sternen" sieht. Ein maßstabgetreues Modell unseres Sonnensystems im Verhältnis von 1:10 Millionen zeigt eine Erdkugel mit einem Durchmesser von 1,28 Metern. Der 35 Zentimeter große Mond wäre in diesem Modell 38 Meter von unserer Modellerde entfernt, und die 140 Meter dicke Sonne müssten wir bereits 15 Kilometer weit weg positionieren. Die Flughöhe der meisten Satelliten, einschließlich der verglühten Raumstation MIR und der noch neuen ISS, betrÄgt in diesem Modell nur 4 Zentimeter. Auch dann, wenn die Shuttle-Serie der Amerikaner wenig mit einem Griff zu den Sternen zu tun hat, handelt es sich doch um eine imponierende technische Leistung. Eine bemannte Reise zu anderen Planeten ist aber späteren Generationen vorbehalten. Die heute lebenden Menschen werden bestenfalls eine Marsexpedition erleben. |
Huygens und Cassini
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