Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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KOCHEN MIT DER BIBEL

Die angeblich stillste Zeit im Jahr, der Advent, ist zu einer Abfolge von lauten Tagen verkommen, und kaum ist diese "stillste Zeit im Jahr" vorbei, folgen Weihnachten, Silvester und die närrischen Tage des Faschings. Dies bedeutet einen Dauerstress für das Verdauungssystem. Ärzte und Rettungssanitäter können über diese Zeiten wenig fidele Geschichten erzählen. Dabei hat die Kunst, leibliche Genüsse zu erzeugen, unter anderem auch biblische Wurzeln.

Die Bibel ist ja nicht nur das Glaubensbuch der Christen, es ist auch ein umfassendes Buch des Lebens. Die Bibel erzählt von Frieden und Krieg, von Liebe und Hass, von Gesundheit und Krankheit, von Hunger und Not aber auch von köstlich zubereiteten Speisen und Getränken. Es beginnt bereits am 3. Schöpfungstag mit der Erwähnung von Früchten (Genesis 1,12), worauf alsbald die unheilvolle Geschichte mit dem Apfel folgt (Genesis 3,6). Phantasiereiche Menschen denken hier eventuell an süße Apfelscheiben, gefüllte Feigen und Datteln, an Himbeeren, Erdbeeren und Trauben mit Käse.

Auch der Wein hat es in sich, und so wird bei Genesis 9,21 von Noah als Trunkenbold berichtet, dem im Alkoholrausch überaus peinliche Dinge passierten. Feinschmecker übersehen menschliche Schwächen und denken da eher an ein Glas Chianti, Riesling oder Champagner. Bei Sarah und Abraham ist vom richtigen Kochen die Rede. Genesis 18, 6-8 erwähnt Kuchen, Kalbfleisch, Milch und Butter. Das erinnert an Kalbsbraten mit Thymian und Granatapfelsauce, an Käsefladen, an Joghurt sowie Grießkuchen mit Datteln.

Die Bibel ist voll an herrlichen Vorschlägen. Bei Genesis 25,29-34 wird von einem Linsengericht berichtet und bei Exodus 16,13 von Wachteln und Brot. Nicht nur in den Büchern des Moses wird man fündig. Bei 1. Samuel 28,24 heißt es: "Das Weib hatte im Haus ein gemästetes Kalb; das schlachtete sie eilends und nahm Mehl und knetete es und backte ungesäuertes Brot." Bei Ruth 2,14 liest man schließlich: "Boas sprach zu ihr, als Essenszeit war: ‚Komm her und iss vom Brot und tauche deinen Bissen in den Essigtrank’. ... Er aber legte ihr geröstete Körner vor."

Asketen mögen in der närrischen Zeit ein Auge zudrücken, denn gutes Essen muss laut Bibel nicht immer sündhaft sein - vorausgesetzt, dass ein gewisses Maß nicht überschritten wird und wahrhaft irre Auswüchse wie Hormon-Kalbfleisch, BSE-Rindfleisch, Salmonellen im Hühnerfleisch oder zu hohe Nitratwerte im Gemüse keine bösen Folgen zeigen.

Die leise Seite
Das Christkindl im Baum
Das Osterparadoxon
Der Befehl des Augustus
Das pralle Leben der Bibel
Leviathan und Behemoth
Science online

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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