Die durch Virusinfektion erworbene Immunschwäche AIDS scheint aus dem
Bewusstsein der Menschen zu entschwinden. Dies hat vor allem zwei Gründe.
Erstens wird jedes Jahr zu Beginn des Advents der Welt-AIDS-Tag begangen,
dem man inzwischen ähnliche Bedeutung zumisst wie dem Weltmilchtag
oder dem Tag des Apfels. Zweitens wird alle paar Monate über einen
"sensationellen Erfolg" in der AIDS-Forschung berichtet. Diese "Durchbrüche"
sind nichts anderes als vorschnelle Veröffentlichungen, welche die
baldige Realisierung einer Heilung von AIDS versprechen, doch alle Verheißungen
waren bisher vergebens.
Die Wahrheit ist schonungslos, denn die Immunschwächekrankheit AIDS
ist immer noch unheilbar. Mit Hilfe teurer Medikamente, die unangenehme
Nebenwirkungen zur Folge haben, kann das Leben verlängert werden,
aber Heilung gibt es, wie gesagt, noch keine.
In wichtigen Detailfragen ist die Wissenschaft immer noch nicht von der
Stelle gekommen. 16 lange Jahre nach dem ersten Bericht über AIDS-Erkrankungen
bei Kindern von Müttern mit HIV-Risiko befinden sich sowohl der Zeitpunkt
der Ansteckung als auch der Weg der Infektion von der Mutter auf das Kind
noch immer in der Grundsatzdiskussion. Es ist möglich, dass es entweder
bereits bei der Befruchtung, bei der Einnistung oder während der
Schwangerschaft zu einer Infektion im Mutterleib kommt. Das AIDS-Virus
HIV konnte man im Embryonengewebe von Aborten und auch in den weißen
Blutkörperchen des Mutterkuchens der ersten Schwangerschaftsphase
nachweisen. Die wissenschaftliche Diskussion über die Infektionswege
ist nach wie vor im Gange. Wichtige Fragen sind auch weiterhin teilweise
unbeantwortet.
Besonders unangenehm sind die vielen Nebenwirkungen der Medikamente,
die das Leben des HIV-Patienten verlängern sollen. Im Internet kann
man unter http://www.hiv.net
alle betrüblichen Details in Erfahrung bringen. Da heißt es
unter anderem: "Eine periphere Neuropathie mit Brennen, Kribbeln und Schmerzen
bilateral vor allem an den Fußsohlen tritt bei 16% der Patienten
auf. Sie ist nach Absetzen der Substanz meist reversibel." Im Klartext:
Ein Nervenleiden bewirkt in Armen und Beinen ein Brennen und Jucken. Wenn
man das Medikament absetzt, ist der Spuk zu Ende. An anderer Stelle ist
von Müdigkeit, Taubheit, Schmerzen, Krämpfen, Schwindel, Benommenheit,
Schmerzen in der Nierengegend, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
usw. die Rede.
AIDS hat sein Grauen noch lange nicht nicht verloren. Fast 20 Jahre nach
der Entdeckung der Krankheit ist eine Heilung nicht in Sicht. Alle bisherigen
Appelle zur Aufklärung und Vorsicht müssen somit aufrecht bleiben.
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