Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gab es in Texas schwere Regenfälle, die zu Überschwemmungen führten. Nachdem die Hochwässer des Paluxy River zurückgegangen waren, kamen unter abgerissen Kalkplatten Fußspuren zum Vorschein. Der junge George Adams entdeckte diese Fußspuren und berichtete dem Schulleiter Robert Mc Donald. Dieser vermutete, dass die dreizehigen Spuren von einem schnell laufenden Raubsaurier stammten. Es waren sogar die Abdrücke der Krallen deutlich zu sehen. Außerdem tauchten auch säulenförmige Spuren von großen Sauriern auf. Obwohl die Abdrücke gut erhalten sind, fand eine genaue Untersuchung erst während der Vierzigerjahre statt.
Die teilweise verwitterten Fußabdrücke des Raubdinosauriers und die Abdrücke kleinerer Saurier können – unter Einbeziehung von viel Phantasie - wie menschliche Spuren aussehen. Wenn sich eine Randzehe nicht deutlich eingedrückt hat, können die beiden übrigen Zehen wie Großzehe und Fuß aussehen. Irgendwann wurden Kreationisten auf diese Geschichte aufmerksam. Die Vertreter dieser Parareligion kolportieren ja das Märchen, wonach alle Menschen, Tiere und Pflanzen von Anfang der Welt an gemeinsam existierten. Einige der Arten seien vor kurzem ausgestorben. Was heute lebt, ist gewissermaßen der Rest der Schöpfung. Menschen und Saurier müssten laut der Lehre des Kreationismus zur selben Zeit gelebt haben, sie bildeten demnach eine Art Fred Feuerstein-Beziehung.
Der amerikanische Kreationist und Autor Ernest Wilder Smith schrieb in seinem Buch „Grundlage zu einer neuen Biologie“: „Dr. Bird … bemerkte in der Nähe … andere Spuren, die menschenähnlich aussahen. Diese Spuren waren sehr groß, obwohl sie vollkommen menschlich waren. Dr. Bird fotografierte und veröffentlichte sie. Dem Aussehen nach erschienen beide Arten on Fußspuren, die menschliche und die Reptilienspuren, ganz und gar echt, wovon ich mich selber überzeugte. … Dass die menschlichen Fußabdrücke echt und nicht gefälscht sind, ist auch inzwischen bewiesen worden.“
Dr. Bird gab es tatsächlich. Obwohl er nie von „Menschenspuren“ berichtete, kamen Gerüchte auf, dass im Paluxy-River fossile menschliche Fußabdrücke direkt neben denen von Dinosauriern existieren. In einem seiner Artikel erwähnte Bird lediglich, dass die vermeintlich menschlichen „Fußabdrücke“ der Grund für seine Reise nach Glen Rose waren. Schnell hatte sich herausgestellt, dass Fußabdrücke eines kleinen Sauriers mit menschlichen Abdrücken verwechselt worden waren. Später wurde entdeckt, dass einige „menschliche“ Abdrücke mit Hammer und Meißel nachbearbeitet worden waren. Die Fred Feuerstein-Idylle war somit ein Irrtum samt Fälschung.