Jerusalem ist in diesen Tagen voll von Pilgern, die durch das von bewaffneten Polizisten und Scharfschützen bewachte Damaskustor die Via Dolorosa hinab gehen, vorbei an palästinensischen Geschäften und am österreichischen Hospiz, dann bergauf bis Golgata („Schädelhöhe“). Die Grabeskirche ist kein einheitliches Gebäude. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Golgatha-Felsen nach und nach abgetragen und ein Labyrinth von Kirchen und Kapellen errichtet. Der unübersichtliche und von opulenter Religiosität überladene Gebäudekomplex wird streng bewacht.
Israel ist ein seltsames politisches Gebilde, das nur dann halbwegs verstanden werden kann, wenn man an Ort und Stelle mit den Menschen spricht. In Israel herrscht Religionsfreiheit, in den benachbarten moslemischen Ländern nicht. Die Regierung legt Wert darauf, dass die Angehörigen der drei Ein-Gott-Religionen friedlich nebeneinander leben können. Alle in Israel lebenden Christen sind Araber und, man glaubt es kaum, israelische Patrioten. Auch die ansässigen Moslems wollen in Frieden leben. Israel schickt täglich rund siebenhundert LKWs mit Konsumgütern in den Gazastreifen. Bewohner von Gaza mit kritischem Gesundheitszustand werden in Israel behandelt, denn Ägypten kommt den moslemischen „Brüdern“ im Gazastreifen nicht zu Hilfe. Auf den Golanhöhen im Norden hat das israelische Militär ein großes Krankenhaus errichtet, das auch der syrischen Bevölkerung zur Verfügung steht. Die politischen Fanatiker auf beiden Seiten – radikale Siedler auf der Westbank und palästinensische Selbstmordattentäter – sind nur eine kleine Minderheit.
Die religiösen Brennpunkte in Jerusalem, wie die Via Dolorosa, die Grabeskirche, die Klagemauer und der Tempelberg werden rund um die Uhr beobachtet. Nur auf dem Tiananmenplatz in Peking sind so viele Soldaten zu sehen wie in Jerusalem. Einen Polizisten oder Soldaten in Israel anzugreifen, ist Selbstmord, was leider regelmäßig geschieht.
Israel ist auch eine Hochtechnologieregion, die es qualitativ jederzeit mit dem Silicon Valley in Kalifornien aufnehmen kann. Im Israelmuseum in Jerusalem ist zurzeit eine „Nanobibel“ ausgestellt (www.jerusalemnanobible.com). Mit Hilfe neuer Lasertechnik wurde der Text der (jüdischen) Bibel auf eine sandkorngroße Folie gebrannt. Im Bereich Elektronik und Biotechnologie zählt die Universität Haifa zu den besten Forschungsinstitutionen der Welt. Absolventen dieser Universität sind überall hochwillkommen. Eine Zukunft in der Nahost-Region kann es nur mit einem stabilen Staat Israel geben. Die vernünftigen Juden, Moslems und Christen wissen das. Vernichtungsideologien entspringen nur kranken Gehirnen.