Eine kanadische Studie schätzt den Wassergehalt der Erde auf rund
1460000000 Kubikkilometer. Das sind unvorstellbare 1,46 Trillionen Tonnen.
96 Prozent befinden sich in den Meeren, die restlichen 4 Prozent verteilen
sich auf Grundwasser, Oberflächengewässer (Flüsse, Bäche
usw.), Eis und Schnee, Biomasse (Menschen, Tiere, Pflanzen, Erde) sowie
Wasserdampf. Ohne Wasser ist kein Leben möglich. Reines Wasser ist
neben reiner Luft der Inbegriff für eine unbelastete Umwelt. Es ist
kein Wunder, dass man früher Brunnenvergiftung als Kapitalverbrechen
gewertet hat.
Schon in 25 Jahren droht wegen der Bevölkerungsexplosion und des
Verbrauchs durch Landwirtschaft und Industrie ein akuter Wassermangel.
Der Bedarf an Frischwasser werde dann um rund 40 Prozent höher liegen
als heute. Dies besagt ein Berichtentwurf der Welt-Wasser-Kommission,
die der UNESCO angeschlossen ist. Dieser Rückgang der Wasserreserven
wird die Zerstörung wertvoller Ökosysteme weiter beschleunigen,
heißt es. Bis zum Jahr 2050 wird voraussichtlich mindestens ein
Viertel der Weltbevölkerung in Ländern mit chronischem Wassermangel
leben. Dies gibt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung unter Berufung
auf eine Studie bekannt, die "Population Action International" (PAI) vor
2 Jahren veröffentlicht hatte. Es ist egal, welche Studien man liest.
Sie alle sagen voraus, dass der Wassermangel schon bald ein drängendes
Problem sein wird.
In einigen Regionen könnte die zunehmende Konkurrenz um knappe Wasserressourcen
in militärische Konflikte münden - vor allem im Euphrat-Tigris-Becken,
im Nilbecken und auch im südlichen Afrika. Entlang des Euphrat konkurrieren
der Irak, Syrien und die Türkei um lebensnotwendige Wasserquellen.
Die wirtschaftliche Entwicklung jedes dieser drei Staaten führt zu
einem Anstieg des Süßwasserbedarfs. Dieses Problem wird sich
noch verschärfen, wenn die Bevölkerung, wie vorausberechnet,
während der nächsten 30 Jahre um rund 50 Prozent anwachsen wird.
Kenia, Marokko, Ruanda, Somalia und Südafrika werden sich nach Ansicht
von Experten in den nächsten Jahren ebenfalls in die Liste der Länder
mit Wasserknappheit einreihen. Auch die Bundesstaaten Texas, Arizona,
Nevada und Teile Californiens werden bei anhaltender Wasserverschwendung
im Laufe der nächsten 15 Jahre größere Probleme mit der
Versorgung bekommen.
Vorarlberg ist hinsichtlich Wasser ein reiches Land. Nicht nur die Menge
der Wasserreserven, sondern auch die Qualität des Wassers ist wegen
fehlender Schwerindustrie und Intensivlandwirtschaft erstklassig. Dieser
Reichtum könnte eines Tages eine ähnliche volkswirtschaftliche
Rolle spielen wie der Tourismus oder die ansässige mittelständische
Industrie.
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