Der Engländer John Needham und der Franzose Comte de Buffon führten
1748 ein Experiment durch, das die spontane Zeugung von Leben ("Urzeugung")
zu beweisen schien. Sie beobachteten kleine Tierchen, die in einem versiegelten
Gefäß mit gekochter Brühe auftauchten. Der Test war nicht
sorgfältig durchgeführt worden, die Schlußfolgerungen
waren daher falsch. Trotzdem ging dieses Experiment in die Geschichte
ein, weil versucht wurde, der Entstehung des Lebens erstmals im Labor
auf die Spur zu kommen.
Im selben Jahr legte Benoit de Maillet in Frankreich eine originelle
Theorie vor. Maillet nahm an, daß das Weltall voller "Samen"
sei, die irgendwann ins Meer fielen um sich dort zu Tieren zu entwickeln.
Als das Meer sich zurückzog, gingen aus einigen dieser Meeresbewohner
Landlebewesen hervor. Diese Theorie erscheint heute, obwohl sie 250 Jahre
alt ist, erstaunlich modern. Ein Detail an Maillets Überlegungen
verdient obendrein eine genauere Betrachtung. Es handelt sich um die Annahme
von außerirdischem Leben.
Unzählige Aufsätze, Bücher und Filme haben das Thema "Leben
im All" zum Inhalt. Der Themenbogen reicht vom Mann im Mond über
die Marsmenschen bis hin zu guten und bösen Fremdlingen. Steven Spielbergs
handelte das Thema zweimal in effektvollen Filmen wie "Unheimliche
Begegnung der dritten Art" und "E.T." ab. Ridley Scotts
Horrorfilm "Alien" war das blanke Grauen, und Stanley Kubricks
Film "2001" gilt auch nach 30 Jahren als die absolute Nummer
Eins der Filme über Außerirdische.
Die Wissenschaft besitzt bis heute keine Beweise für die Existenz
außerirdischen Lebens, trotzdem ist man in den letzten Jahren einen
Schritt weiter gekommen. Am Nachthimmel sehen wir mit freiem Auge nur
die Sonnen anderer Sternensysteme und einige Planeten unseres eigenen
Sonnensystems. Die Wissenschaft wußte lange Zeit nicht, ob andere
Sonnen auch Planeten besitzen, weil die Entfernungen im All gigantisch
sind. Wenn man ein Modell unseres Sonnensystems mit einem Radius von 300
Metern baut, so hat die Sonne darin die Größe eines Apfels.
Die Erde ist ein Stecknadelkopf und von der Modellsonne nur siebeneinhalb
Meter weit weg. Ein benachbartes Sonnensystem läge maßstabgetreu
etwa zweitausend Kilometer entfernt irgendwo am Polarkreis.
Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble ist es gelungen, etliche Planeten
außerhalb unseres Sonnensystems zu entdecken. Damit wissen wir zwar
noch nichts über außerirdisches Leben, aber die statistische
Wahrscheinlichkeit für dessen Existenz ist deutlich angestiegen.
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