Welt der Naturwissenschaften
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APOLLO UND SATURN |
Die NASA hatte offenbar eine Schwäche für Götter und Heldenfiguren aus der griechischen und römischen Mythologie. Ihre ersten bemannten Raumschiffe hießen "Mercury", das Mondraumschiff ist als "Apollo" in Erinnerung, und das kommende bemannte Raumschiff wird "Orion" heißen. Es gab Raketenserien mit den Bezeichnungen "Jupiter", "Atlas", "Titan" und "Saturn". Die erste Großraketenserie, die nicht zu militärischen Zwecken entwickelt wurde, war die Saturn-Reihe, wobei die Saturn V die mit Abstand größte von allen war und immer noch ist. Diese Rakete war in jeder Hinsicht gewaltig. Mit ihrer Höhe von 111 Metern war sie zwar niedriger als der Wiener Stefansdom und der Kölner Dom, niedriger auch als die Monstertürme, die in den letzten Jahren entstanden sind wie beispielsweise das neue World Trade Center in New York. Die Saturn V hatte eine beeindruckende Masse von 3.000 Tonnen, das sind fünf Airbus A 380 und – je nach Bauweise – sieben bis zehn B-747 Jumbojets. Das wahrhaft Gewaltige an der Saturn V war aber die Tatsache, dass sie nicht nur fliegen, sondern enorme Massen in eine Erdumlaufbahn schießen konnte. Es gibt im Internet viele Fotos der Saturn V. Wer mit eigenen Augen sehen will, wie unvorstellbar grandios diese Ingenieursleistung war, muss das Boeingmuseum in Seattle im US-Bundesstaat Washington besuchen. Dort sind Teile der untersten Raketenstufe einer Saturn V ausgestellt, die aus dem Atlantik geborgen wurden. Der Bau des Apollo-Raumschiffes war, so wie die Saturn V, eine Pioniertat, die während der Entwicklungsphase eine Tragödie aufwies. Edward White, Virgil "Gus" Grissom und Roger Chaffee hatten am 27. Januar 1967 die Apollokapsel ("Apollo I") für eine Routineübung bestiegen. Es war ein so genannter "Plugs-Out-Test", bei dem alle Verbindungen von Rakete und Raumschiff zum Versorgungsturm getrennt wurden. Die Rakete war nicht betankt, die Atmosphäre in der Kapsel bestand aus reinem Sauerstoff. Der Test galt als unkritisch. Weder die Feuerwehr noch die Turmmannschaft waren an der Kapsel, als ein Brand entstand, der alle drei Astronauten in wenigen Sekunden tötete. Der letzte unbemannte Testflug einer Saturn V-Rakete erfolgte mit dem Raumschiff Apollo VI vor 50 Jahren am 4. April 1968. Dieser Test verlief erfolgreich, doch die in den Tanks entstandenen Vibrationen, genannt "Pogoeffekt", waren so stark, dass das im Falle eines bemannten Fluges zum Abbruch mit der Rettungsrakete geführt hätte. Dieses technische Problem konnte die NASA bei den folgenden Flügen beseitigen. Den Sowjets gelang das nicht. Vier Mondraketen vom Typ "N1" explodierten während oder kurz nach Startversuchen zwischen dem 21. Februar 1969 und dem 23. November 1972. |
Apollo I |
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