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27. Juli 2024


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HIMMELFAHRTSKOMMANDO


Der erste Kosmonaut Juri Gagarin kam nur knapp mit dem Leben davon, als sich die Versorgungseinheit beim Eintritt in die Erdatmosphäre erst im allerletzten Moment von seiner Kapsel Wostok-1 löste. Ein ähnliches Schicksal ereilte John Glenn, der wegen eines vermeintlichen Fehlers im Hitzeschild die Bremsraketen nicht abwarf und mit ihnen in die Erdatmosphäre eintrat. Die glühenden Trümmer der Raketeneinheit bedrohten seine Raumkapsel "Fiendship 7". Er überlebte. Glenns Flug war auch deshalb ein Wagnis, weil seine Atlas-Rakete noch nicht ausreichend getestet worden war. Zuvor waren Raketen dieses Typs explodiert.

US-Astronaut Virgil "Gus" Grissom ertrank am 21. Juli 1961 beinahe, als die Luke seiner Kapsel "Liberty Bell 7" nach der Wasserung zu früh abgesprengt wurde. Leider hatte er an seinem Raumanzug irrtümlich ein Ventil offengelassen, sodass Wasser eindrang. Grissom konnte nur knapp gerettet werden. Der sowjetische Kosmonaut Wladimir Komarow (Juri Gagarin war als Ersatzpilot vorgesehen gewesen) kam ums Leben, als seine Raumkapsel Sojus-1 am 24. April 1967 ungebremst in der kasachischen Steppe aufschlug. Ein Solarmodul hatte sich nicht richtig entfaltet, was zu einer Panne des Bremsfallschirms führte. Bei der Landung des Raumschiffs Sojus-11 starben die Kosmonauten Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow am 29. Juni 1971. Ein Ventil hatte sich zu früh geöffnet, so dass die Atemluft entwich. Die Kosmonauten trugen keine Druckanzüge und erstickten.

In Baikonur explodierten mehrere Raketen bereits am Boden, was vielen Technikern das Leben kostete. Das wurde erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bekannt. In Erinnerung sind auch die tödlichen Unfälle von US-Raumfähren. "Challenger" war kurz nach dem Start am 28. Jänner 1986 explodiert, "Columbia" war am 1. Februar 2003 bei der Rückkehr zerbrochen und teilweise verglüht.

Bitter war auch die Katastrophe von Apollo-1. Es lief eine normale Generalprobe am Boden ab, als Astronaut Edward White "Feuer in der Kapsel!" rief. Es waren seine letzten Worte. Nach wenigen Sekunden waren er, Kommandant Virgil Grissom und Astronautenneuling Roger Chaffee tot. Der Test sollte die knapp sechs Stunden dauernden Abläufe vom Einstieg bis zum Raketenstart simulieren. Drei Wochen später hätten die drei zum ersten bemannten Flug eines Apollo-Raumschiffes starten sollen. Das Unglück ereignete sich am 27. Jänner 1967, also vor genau 50 Jahren.

Die Raumfahrt bildet im wahrsten Sinn des Wortes eine Reihe von Himmelfahrtkommandos. Heute bedroht zusätzlich ein kosmischer Schrotthaufen aus tausenden Trümmern die Raumstation ISS und alle aktiven Satelliten. Demnächst mehr dazu.




50 Jahre Mondlandung

© 2017 Rudolf Öller, Bregenz



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(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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