Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2018

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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DIGITALREBELLEN


Wählerstromanalysen sind erstaunlich. Die Statistiker wissen nicht, wer wen gewählt hat, aber in der Summe wissen sie vieles. Wo sind die meisten Roten zu den Blauen umgezogen, wo haben die Türkisen am meisten von Wechselwählern profitiert, und wo sind die meisten Grünen zu den Nichtwählern abgewandert? Die Statistiker können aus den im Laufe von Jahrzehnten gesammelten Daten solche Analysen mit ständig verbesserten Computerprogrammen erstellen.

Wir versuchen uns nun vorzustellen, was man mit Millionen an Daten alles machen kann, wenn diese eindeutig zuzuordnen sind und die weltbesten Programmierer zur Verfügung stehen. Wer einen PC und ein Smartphone besitzt, hinterlässt im Internet tausende Spuren. Google und Facebook wissen aufgrund unserer IP-Adressen, wo wir wohnen. Auch dann, wenn wir mit Spezialprogrammen wie "HideMyAss", "CyberGhost" oder "SecureLine" unsere Internetadressen verschleiern, gibt es Tricks, Wohnorte ausfindig zu machen, denn alle Smartphones haben ein GPS-Programm. Begriffe, die wir in Suchmaschinen eintippen, die "Cookies", die sich auf unseren Rechnern sammeln, unser Reiseverhalten, das beispielsweise auf Google Maps nachvollzogen werden kann, unsere Freunde auf Facebook, unsere Follower auf Twitter, die Bücher, die wir bei Amazon bestellen, alles das ergibt eine Flut an verwertbaren Informationen, und alles das wird in Rechenzentren für immer gespeichert.

Wer viel Geld zum Kauf dieser Daten lockermachen und die besten Programmierer rekrutieren kann, der kann damit auch das Verhalten von Menschengruppen analysieren, in der Folge manipulieren und damit Politik machen, wie der letzte Datenskandal bei Facebook gezeigt hat.

Die Männer, die diese Entwicklung begründet haben, waren weder finstere Agenten mit Sonnenbrillen noch Geldhaie aus der Wallstreet. Es waren Programmierer und digitale Freischärler aus der Studenten- und Hippieszene. Begonnen hat alles mit dem Traum, den "bösen" Giganten IBM vom Sockel zu stoßen. Diese Firma, die in den Sechzigerjahren drei Viertel des Weltmarktes für Computer beherrschte und ein paar weitere Unternehmen wie Univac, Burroughs, und Control Data, galten in der Szene als Feinde. Der Minicomputer "Altair 8800", der in den Siebzigerjahren auf den Markt kam, änderte alles. Das war ein Weckruf für Bill Gates, Paul Allen, Steve Jobs, Steve Wozniak, Nolan Bushnell und andere Digitalrebellen.

Sie gründeten an der US-Westküste Firmen wie Microsoft, Apple, Atari und viele andere und etablierten damit eine neue und mächtige Industrie. Das Thema "Digitalisierung" wird im Juli und August dieses Jahres das traditionelle zehnteilige Sommerthema des VN-Scheinwerfers sein.




Anarchisten

© 2018 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch