Welt der Naturwissenschaften
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FOURIER |
Jean-Baptiste Joseph Fourier (1768 – 1830) wurde mit 10 Jahren Vollwaise. Niemand förderte den jungen Burschen, trotzdem entwickelte er im Alter von vierzehn Jahren ein Interesse für Mathematik. Ungefragt arbeitete er sich durch Mathematikbücher. 1787 entschied sich Fourier, eine Laufbahn als Priester einzuschlagen. Er trat der Schule der Benediktiner-Abtei Saint-Benoît-sur-Loire bei, aber sein Interesse für Mathematik verschwand nie. Der Ausbruch der Französischen Revolution zwang ihn, die geistliche Schule zu verlassen. Fourier wurde in der Folge Lehrer an der Militärschule in Auxerre. Er engagierte sich politisch als Vorsitzender des lokalen Revolutionskomitees in seiner Heimatstadt. Die Revolution frisst ihre Kinder, heißt es. Fouriers politisches Engagement führte dazu, dass er während der Zeit des jakobinischen Terrors inhaftiert wurde und nur ganz knapp einer Hinrichtung entging. Revolutionäre pflegten damals wie heute eine rückständig düstre Ideologie: Gebildete sind reaktionär. Das gleichermaßen militärische wie politische Genie Napoleon Bonaparte beendete das sinnlose Morden der Revolution und begann seinen Siegeszug durch Europa. Das Töten durch die Jakobiner wurde durch das Töten auf den Schlachtfeldern abgelöst. 1798 begleitete Jean-Baptiste Fourier seinen obesten Führer Napoleon nach Ägypten. Dort übernahm er die Leitung eines wissenschaftlichen Instituts und organisierte archäologische Expeditionen. 1801 kehrte Fourier zusammen mit dem französischen Expeditionskorps nach Frankreich zurück. Napoleon, der Fouriers organisatorische Fähigkeiten erkannt hatte, ernannte ihn 1802 zum Präfekten des Departements Isère in Grenoble. In Grenoble widmete sich Fourier historischen und physikalischen Fragen. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Wärmeausbreitung in Festkörpern, was zum (physikalischen) "Fourierschen Gesetz" führte. Das wichtigste Werk Fouriers ist die analytische Theorie der Wärme. In einem 1824 erschienenen Artikel beschrieb er zum ersten Mal die grundlegenden Mechanismen des Treibhauseffekts. Den größten Beitrag zur Wissenschaft leistete Fourier mit seiner legendären "Fourier Analyse". Diese Arbeit zählt zu den größten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Neuzeit. Fouriers Mathematik ist heute in keinem Bereich der Technik verzichtbar. Sie reicht in die Akustik, die Optik, die Astrophysik bis in die Mathematik, wie etwa Zahlentheorie, Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Kryptographie. Heute werden Fourier-Analysen sogar in den Wirtschaftswissenschaften angewendet. Physiker feierten am 21. März den 250.Geburtstag des Universalgenies. |
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