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25. April 2024


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SOMMERTHEMA 2017: GESCHICHTE DER GENETIK


Es ist schon lange bekannt, dass Kinder ihren Eltern und Großeltern mehr oder weniger ähnlich sind. Nicht nur das, auch seltene Krankheiten können in manchen Familien ungewöhnlich häufig auftreten.

Viele überlieferte Zitate belegen die Fragen, die sich Philosophen und Ärzte seit Jahrtausenden zum Thema Vererbung stellen. "Die Kinder werden ihren Eltern ähnlich geboren, sowohl am ganzen Körper als auch an einzelnen Teilen." (Aristoteles 384-322 v.Chr.). "Es kommt häufig vor, dass die Kinder den Eltern der Eltern gleichen und oft an die Ahnen ihrer Gestaltung erinnern. Dies kommt daher, dass häufig die Eltern im Körper zahlreiche … Atome verborgen mit sich führen, welche vom Urstamm her die Väter den Kindern vererben." (Lukrez 98-44 v.Chr.). "Urahnherr war der Schönsten hold, das spukt so hin und wieder. Urahnfrau liebte Schmuck und Gold, das zuckt wohl durch die Glieder. Sind nun die Elemente nicht aus dem Komplex zu trennen, was ist dann an dem ganzen Wicht, original zu nennen?" (Goethe 1749-1832).

Nachgedacht und geschrieben wurde viel, doch die Mechanismen der Vererbung blieben verborgen, bis im 19. Jahrhundert ein österreichischer Mönch geniale Experimente mit Pflanzen machte und eine Theorie formulierte. Diese "Mendelschen Erbgesetze" verschwanden jedoch für ein paar Jahrzehnte, bis sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts neu entdeckt wurden. Dann ging es Schlag auf Schlag.

Der amerikanische Biologe Thomas Hunt Morgan wollte überprüfen, ob die bei Pflanzen nachgewiesenen Erbregeln auch bei Tieren zu finden sind und entdeckte dabei, dass die gesuchten Erbanlagen auf den Chromosomen im Zellkern liegen. In der Folge rückte die Frage, was ein Gen tatsächlich ist, ins Zentrum der genetischen Forschung. Die erste Spur fand der Amerikaner Avery. Das Substrat der Vererbung ist ein Riesenmolekül namens DNA (deutsch DNS). Das war am Ende des 2. Weltkrieges.

Ein junger und respektloser amerikanischer Biologe namens James Watson las das Buch "Was ist Leben?" des österreichischen Physiknobelpreisträgers Erwin Schrödinger. Nach der Lektüre ließ ihn die Idee nicht mehr los, das Molekül des Lebens - die DNA – im Detail zu entschlüsseln. Etwas zu wollen, reicht nicht, man braucht auch das nötige Know-how. Watson ging daher zum Mekka der modernen Biologie, das war und ist die Universität Cambridge. Watson enträtselte mit seinem Kollegen Francis Crick die DNA, was wiederum der Gentechnik den Weg ebnete.   

Die Geschichte der Genetik ist die diesjährige Sommerserie des VN-Scheinwerfers. Der Reihe nach kommen folgende Themen zur Sprache: Gregor Mendel, Chromosomen, Eugenik, Angeborenes, Resistenzen, die DNA, Jacques Monod, Kriminalistik, Kampf um die Gene.




Mendel

© 2017 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Viktor Kaplan
(1876-1934)
erfand die nach ihm benannte axiale Flügelturbine, die heute in den meisten Flusskraftwerken zur Stromerzeugung eingesetzt wird.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch