Die moderne Evolutionstheorie ist keine Sammlung vager Vermutungen. Es handelt sich um eine Zusammenfassung beobachteter Tatsachen. Im Fall der Evolutionstheorie ist diese längst zur Evolutionsbiologie und somit zu einer eigenen Wissenschaft geworden, die sich der Zuarbeit von Kosmologen, Geologen, Chemikern, Genetikern und anderer Fachleute bedient.
Charles Darwin, der Begründer der modernen Evolutionstheorie, hat mit seinem Buch „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion“ eine Revolution ausgelöst, denn Darwins Schlussfolgerung, Naturgesetze ließen sich nicht nur auf Elektrizität, chemische Reaktionen usw. anwenden, sondern auch auf Lebewesen, erschreckte viele Menschen. In der Zwischenzeit sind 150 Jahre vergangen. Wenn man die heutige Evolutionsbiologie mit einem Hochhaus vergleicht, dann nähmen Darwins Theorien darin ein kleines Zimmer ein. Die anderen tausend Erkenntnisräume sind inzwischen dazu gekommen.
Der Schrecken, den Darwins neue Sicht des Lebens erzeugte, betraf auch die langen Zeiträume, die sich genauso der Vorstellungskraft entziehen wie die Größe des gesamten Universums. Der Gedanke, dass die Erde die meiste Zeit menschenleer war, erzeugt eine gewisse Beklemmung. Wann der Mensch auftauchte, werden wir nie genau wissen, weil wir definieren müssten, was ein Mensch ist und was nicht. War einer unserer Vorfahren, „Australopithecus“, ein Mensch? Er war kein Mensch im heutigen Sinn, aber ganz sicher war er auch kein Affe.
Die traditionelle Sommerserie des VN-Scheinwerfers beschäftigt sich in diesem Jahr mit Fragen der Evolution. Es kommen folgende Themen zur Sprache: Der Urknall, die Entstehung des Lebens, die Sauerstoffkrise, Katastrophen, Zufall und Notwendigkeit, Entstehung von Arten, Entstehung neuer Tierstämme, der Mensch und das „sogenannte Böse“ (Ethologie). Da im Zusammenhang mit der Milliarden Jahre dauernden Entwicklung des Lebens immer wieder die Frage nach Gott gestellt wird, sei nur der Hinweis gegeben, dass die Naturwissenschaften die Frage nach Gott nicht stellen. Wenn Naturwissenschaftler diesem Thema nachgehen, so machen sie das im Rahmen einer Religion. Die Naturwissenschaften stellen nur die Frage, wie die Welt entstanden ist und wie sie funktioniert. Man kann es auch so formulieren: Religionen möchten wissen, wer oder was Gott ist. Die Wissenschaften wollen erforschen, wie er bei der Erschaffung der Welt vorgegangen ist. Heute wissen wir, dass diese Vorgehensweise selten friedfertig war.
Ich werde zu jedem Artikel mindestens ein Buch oder eine Internetseite präsentieren. Zu Beginn empfehle ich die Webadressen www.ag-evolutionsbiologie.de und www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie.