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27. Juli 2024


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EVOLUTION: URKNALL


Ist unser Universum ewig oder hat es Anfang und Ende? Die Frage ist heute grundsätzlich geklärt: Das Universum ist zu einem bestimmten Zeitpunkt entstanden. Dem charismatischen Astronomen Edwin Hubble (1889 – 1953) war aufgefallen, dass das Licht weit entfernter Galaxien eine Verschiebung zum Rot zeigt. Rot ist das sichtbare Licht mit der größten Wellenlänge. Noch längere Wellen hat die Infrarotstrahlung, aber die ist für unser Auge nicht mehr sichtbar. Die Astronomen erinnerten sich an den Dopplereffekt, der zu den bedeutendsten Entdeckungen der Physik zählt. Christian Doppler (1803 – 1853) stammte aus Salzburg und beschrieb erstmals die nach ihm benannte Theorie. Bewegte Schallquellen werden vom Beobachter mit veränderten Tonhöhen wahrgenommen. Offenbar kann man den Doppler-Effekt auch auf das Licht anwenden, was Albert Einstein im Rahmen seiner Relativitätstheorie auch getan hat. Bis heute wurden insgesamt 14 Nobelpreise für Arbeiten vergeben, bei denen der Dopplereffekt eine Rolle spielt.

Allmählich tauchte die Idee auf, dass eine besonders heiße Phase im Universum eine Strahlung hinterlassen haben muss. An der Princeton University in New Jersey arbeitete ein Team daran, das „Rauschen des Urknalls“ zu finden, dessen Entdeckung mehrere Physiker vorausgesagt hatten. Diese Reststrahlung wurde nicht von einem Universitätsteam, sondern durch Zufall von den beiden Nachrichtentechnikern Arno Penzias und Robert Wilson entdeckt. 1989 startete der erste Forschungssatellit COBE („Cosmic Background Explorer“) zur Messung der Hintergrundstrahlung. Damals entstand die erste Strahlungskarte des Urknalls. Vor wenigen Jahren wurde der Mikrowellenhintergrund des Universums von der deutschen Raumsonde „Planck“ noch genauer vermessen. Die Entdecker des Urknallechos wurden 1978 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Die Frage, wie alt unser Universum ist, war mit der Entdeckung des Urknalls noch nicht beantwortet. Das Alter des Universums ist heute aufgrund von Präzisionsmessungen durch das erwähnte Weltraumteleskop Planck bekannt. Es sind 13.800 Millionen Jahre plus/minus 40 Millionen Jahre. Was davor war, wissen wir nicht, weil es kein „davor“ gab. Zeit und Raum sind mit dem Urknall entstanden.

Meldungen, die alljährlich während der Sommerzeit auftauchen, wonach die Urknalltheorie widerlegt sei und alle Physik- und Astronomiebücher neu geschrieben werden müssen, kann man vergessen, denn jedes Jahr wird in einem ermüdenden Rhythmus irgendeine Theorie „widerlegt“.

Buchtipp: Simon Singh, „Big Bang“, Verlag dtv. Das Buch ist nicht nur verständlich geschrieben, sondern auch spannend wie ein guter Krimi.



© 2015 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Max Planck
(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.