Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

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Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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BLUTGRUPPEN


Gäbe es die Blutgruppen nicht, könnte jedes Spenderblut jedem kranken Empfänger gegeben werden. So aber gibt es verschiedene Blutgruppen und Rhesusfaktoren, die man nicht nach Belieben zusammenschütten darf, denn Blutgruppe A ergibt mit Blutgruppe B vermischt hässliche Klumpen in den Adern, und das wäre tödlich.

Die Frage, warum es Blutgruppen gibt, können Biologen nur annähernd beantworten. In der Schule hört man, dass Charles Darwin vor eineinhalb Jahrhunderten behauptet hat, die Evolution des Lebens beruhe auf dem Überleben des Stärkeren. Erstens hat Darwin das nie behauptet, zweitens hat er in seinem Buch „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion“ in einem Kapitel geschrieben, dass nicht alle Merkmale des Lebens der Selektion unterliegen. Es heißt da: „Ein ernsterer Einwand ist … erhoben worden, dass viele Eigenschaften ihren Besitzern gar nicht von Nutzen zu sein scheinen und somit nicht durch natürliche Selektion entstanden sein können.“ Darwin beschreibt zahlreiche Beispiele aus der Natur und kommt zum Schluss, dass manche Tier- oder Pflanzenarten Merkmale zeigen, deren Sinn man nicht ergründen kann. Heute wissen die Biologen, dass ein Teil der Vielfalt tatsächlich keinen Sinn ergibt und durch Koppelungsmechanismen auf den Chromosomen eher zufällig entstanden ist. Manchmal ist die Natur eben nicht perfekt und agiert wie der Mensch: es entsteht unnötiges Zeugs.

Eine Frage hat Biologen besonders interessiert: Sind die Blutgruppen beim Menschen entstanden oder schon bei unseren Vorfahren? In der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" wurde kürzlich berichtet, dass der sogenannte Polymorphismus der Blutgruppen vor mindestens zwanzig Millionen Jahren entstanden sein muss, denn Blutgruppen gibt es auch bei Affen. Forscher der University of Chicago haben in das Erbgut von Primatenarten geblickt, darunter Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans. Bei allen vierzig untersuchten Arten sind die AB0-Typen vorhanden, nur bei einigen wenigen fehlt entweder die A- oder B-Variante. Die Biologen sprechen hier von einem „artübergreifenden Polymorphismus“. Die Frage, warum es verschiedene Blutgruppen gibt, ist damit noch nicht eindeutig geklärt, dazu müsste man weitere Gene des Chromosomenabschnittes untersuchen.

Rund um die Blutgruppen gibt es esoterische Geschichten. Es werden beispielsweise den Blutgruppen bestimmte Charaktermerkmale der Menschen zugeteilt, die demnach auch die Affen haben müssten. Auch gibt es „Blutgruppendiäten“ und anderen Unfug. Diese Märchen sind entstanden, als man noch glaubte, dass Blutgruppen nur beim Menschen vorkommen.




© 2012 Rudolf Öller, Bregenz


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Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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