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4. November 2025

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STATISTIK (3): HUNGER


In den Medien sind regelmäßig Meldungen wie „Die Armut nimmt immer mehr zu“ oder „Die Armut in unserem Land ist ein Skandal“ zu hören oder zu lesen. Der eigentliche Skandal ist die Statistik.

Nach einer Studie, die in den USA vor einigen Jahren veröffentlicht wurde, leidet eines von acht amerikanischen Kindern an Hunger. Diese „Erkenntnis“ basiert auf einer Umfrage. Es wurde gefragt „hatten Sie jemals zu wenig Geld, um Lebensmittel einzukaufen?“ oder auch „haben Ihre Kinder jemals geklagt, sie wären hungrig?“ Ab einer bestimmten Zahl von ja-Antworten wurden alle im Haushalt lebenden Kinder für hungrig erklärt. Diese Studie machte keinen Unterschied zwischen Kindern, die innerhalb mehrerer Jahre einmal hungrig waren und solchen, die dauernd hungern. Die bei den vielen übergewichtigen Kindern mit Diabeteserkrankung regelmäßig auftretenden Hungerattacken wurden ebenfalls mitgezählt.

Ähnlich ist es mit der Armut. Es geht hier keinesfalls darum,  die Existenz armer Menschen zu bezweifeln, sondern um dubiose Erhebungsmethoden. In den reichen Industrienationen gilt jemand als arm, der weniger als einen bestimmten Prozentsatz des Durchschnittswertes der Bevölkerung verdient. Die Unbrauchbarkeit diese Bestimmungsmethode wird bei näherer Betrachtung offensichtlich. Steigt das Volkseinkommen, ändert das an der Zahl der Armen nichts, weil die relative Verteilung gleich geblieben ist. Es sind eben alle etwas wohlhabender geworden, auch die Armen. Wenn nun reiche Leute zuwandern oder Reiche noch reicher werden, steigt das Durchschnittseinkommen, und damit auch die Zahl der Armen, obwohl sich an deren Einkommenssituation gar nichts geändert hat. Nach der erwähnten Berechnungsmethode gäbe es nur dann keine Armen, wenn alle Menschen absolut gleich viel hätten. Gleich viel Geld, gleich viele Autos, gleich viele und gleich große Wohnungen, gleich viele Bücher usw.

Der Fehler liegt darin, dass mit der beschriebenen Methode nicht die Armut gemessen wird, sondern die statistische Streuung des Wohlstandes, also die wirtschaftliche Ungleichheit. Tatsächlich ist es für eine Gesellschaft schlecht verträglich, wenn die Unterschiede zwischen Armen und Reichen zu groß sind, aber dann sollte das auch offen und unmissverständlich dargestellt werden. Mit den simplen Methoden einer Prozent- und Durchschnittsbestimmung Armut und Reichtum zu „messen“, ist im Grunde peinlich.

Eine Abgrenzung von Dingen, Personen und Gegebenheiten ist in der Sozialstatistik immer schwierig und unsicher. Genau deshalb zählt es zu den ärgerlichsten statistischen Meldungen, dass wir es hier mit „bewiesenen“ Wahrheiten zu tun hätten.




© 2012 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ernst Ruska
(1906-1988)
konstruierte 1931 das erste Elektronenmikroskop, mit dem man Viren sichtbar machen kann. Anti-Viren-Verschwörungstheoretiker haben das bis heute nicht mitbekommen.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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