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4. November 2025

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FRANZÖSISCHE REVOLUTION [2 von 3] Antoine Lavoisier


Als die französische Revolution losbrach, jubelte nicht nur das einfache Volk. Auch die wohlhabenden und gebildeten Bürger waren mit dem neuen Staat einverstanden. Sie unterstützen diesen zu Beginn sogar. Einer von ihnen war Antoine Laurent de Lavoisier (1743-1794). Lavoisier war ein Kind des Zeitalters der Aufklärung. Er besuchte die Eliteschule Collège Mazarin, wo er auf Wunsch des Vaters Rechtswissenschaften studierte. In Wahrheit interessierten ihn aber nur die Naturwissenschaften. Er beschäftigte sich mit Chemie und veröffentlichte schon früh wissenschaftliche Arbeiten. Bereits im Alter von fünfundzwanzig Jahren wurde er in die französische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1771 heiratete er die erst dreizehnjährige Marie-Anne Pierette Paulze, die Tochter seines Vorgesetzten. Mit Hilfe ihres Gatten eignete sich die junge Frau umfangreiche Kenntnisse in Chemie an. Später illustrierte sie seine Bücher und wurde zu einer begeisterten und unentbehrlichen Assistentin.

Aufgrund seiner juristischen und mathematischen Kenntnisse verdiente Antoine Lavoisier sein Geld als Bankier und Steuerpächter, denn in Frankreich war das Eintreiben von Steuern ein teilprivatisiertes Gewerbe. In der Freizeit widmeten sich Antoine und seine wissbegierige Frau Marie-Anne der Chemie. Nach einem Hinweis des englischen Chemikers Joseph Priestley, dass beim Erhitzen von Quecksilberoxid ein neurtiges Gas frei wird, begann Lavoisier systematische Untersuchungen mit heißen Feststoffen und Flüssigkeiten. Er ließ für sein Labor überaus genaue Messgeräte bauen, sodass er Mengen von wenigen tausendstel Gramm nachweisen konnte. Das war für die damalige Zeit beispiellos.

1771 legte Lavoisier der Akademie der Wissenschaften die Protokolle von Versuchsserien vor, die zeigten, dass es beim Rosten von Metallen und bei Verbrennungen zu einer Gewichtszunahme der Rost- und Verbrennungsprodukte kam. Er machte einen Teil der Luft (den Sauerstoff) dafür verantwortlich, was sich später als richtig herausstellen sollte. Lavoisier zerlegte auch Wasser durch „Thermolyse“ in die Gase Wasserstoff und Sauerstoff und ließ diese beiden Gase chemisch wieder zu Wasser reagieren. Damit bewies er erstmals das Naturgesetz von der Erhaltung der Masse, eine der wichtigsten Grundlagen der Naturwissenschaften.

Der Jakobinermob machte 1794 nicht bloß kurzen, sondern kürzesten Prozess mit den ehemaligen Steuerpächtern. Lavoisier, der größte Chemiker des 18. Jahrhunderts, endete - wie André Chénier in der Oper - auf der Guillotine. „Der Staat braucht keine Naturwissenschaftler“ hatte einer der blutgierigen „Richter“ trotz aller Bedenken angemerkt.




© 2011 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ernst Ruska
(1906-1988)
konstruierte 1931 das erste Elektronenmikroskop, mit dem man Viren sichtbar machen kann. Anti-Viren-Verschwörungstheoretiker haben das bis heute nicht mitbekommen.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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