Welt der Naturwissenschaften
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8. Oktober 2024


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REVOLUTIONEN: ARBER, SMITH & NATHANS


Jeder weiß, was gemeint ist, wenn vom „Mendeln“ die Rede ist. Da „mendelt“ etwas durch die Generationen, bei den Habsburgern waren es beispielsweise die markante Nase und andere auffallende Merkmale. Alle Lebewesen geben ihre Gene nach den Regeln an die nächsten Generationen weiter, die der Mönch Gregor Mendel vor fast 150 Jahren entdeckt hatte. Züchter machen es sich seit mindestens zwanzigtausend Jahren zunutze, dass es innerhalb von Tier- und Pflanzenarten verschiedene Varianten gibt. Man wählte die passenden Typen aus und erhielt nach einigen Generationen Getreidesorten, die mehr Ertrag brachten, Ziegen, die mehr Milch lieferten und Schweine, die mehr Fleisch an den Rippen hatten.

Nachdem im Jahr 1944 das kleine Büchlein „Was ist Leben?“ des österreichischen Physikers und Nobelpreisträgers Erwin Schrödinger erschienen war, in dem dieser richtig voraussagte, dass die Erbmasse aller Lebewesen ein Molekül im Zellkern sein müsse, reiste der junge amerikanische Student James Watson nach Cambridge in England. Er war der Meinung, dass dort die richtigen Leute versammelt waren, mit deren Hilfe die Entschlüsselung der gesuchten Substanz möglich sei. Tatsächlich gelang es 1953 den beiden Biochemikern James Watson und Francis Crick, die Struktur des Erbmoleküls „DNA“ zu entschlüsseln. Das war eine Sensation, aber noch keine wissenschaftliche Revolution. Beim Züchten war man nach wie vor auf die Regeln des alten Mendel angewiesen.

Niemand hatte damals die geringste Ahnung, wie es möglich sein sollte, einzelne Gene zu lesen, auszuschneiden oder von einer lebenden Zelle auf eine andere zu übertragen. Zu Beginn der Siebzigerjahre machte der Schweizer Biologe Werner Arber an der Universität Basel jedoch eine Entdeckung, die alles änderte. Als Arber wissen wollte, warum einige Bakterien gegen den Befall spezieller Viren unempfindlich sind, fand er ein Enzym, das Erbmoleküle an ganz bestimmten Stellen spalten kann. Die Bakterien hatten die DNA-Moleküle der eindringenden Viren kurzerhand in passende Stücke zerteilt.

1978 erhielten Werner Arber (* 1929), Hamilton Smith (* 1931) und Daniel Nathans (* 1928) den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Die beiden letztgenannten US-Biologen hatten die Enzyme erstmals dazu verwendet, um Gene zu zerteilen und zu lesen.

Die Gentechnik führte schließlich zu einer Revolution. Die größten Erfolge liegen allerdings nicht in der Züchtung „Eier legender Wollmilchsäue“, sondern in der Kriminalistik und in der Aufdeckung von Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Tier- und Pflanzenarten. Für die Wissenschaften, insbesondere die Evolutionsbiologie, erwies sich die Gentechnik geradezu als Raketentreibsatz.




© 2010 Rudolf Öller, Bregenz


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Ferdinand Braun
(1850-1918)
bekam 1908 gemeinsam mit Marconi den Physiknobelpreis für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie. Seine berühmteste Erfindung ist aber der Oszillograph, der Urahn der ersten Fernsehröhren.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.