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27. Juli 2024


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REVOLUTIONEN: ARISTARCH UND DEMOKRIT


Die Babylonier lebten im Zweistromland. Das ist das Gebiet um die Flüsse Euphrat und Tigris, die heute durch das Staatsgebiet des Irak fließen. Die Babylonier erfanden unseren Kalender mit seinen zwölf Monaten, weil die Sonne im Laufe des Jahres zwölf Sternbilder – die Tierkreiszeichen - kreuzt. Die Erde war schon viele Jahrhunderte vor Christus eine Scheibe mit Babylon als Mittelpunkt. Da die Babylonier nicht nur Astrologen, sondern auch hervorragende Baumeister und Mathematiker hervorbrachten, ging von diesem Volk eine kulturelle Strahlkraft aus. Es ist kein Zufall, dass Ägypter und Römer den Kalender der Babylonier übernahmen und nur geringfügig änderten. Am geschlossenen Weltbild der Babylonier, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums liegt, dass über der Erde die himmlischen Sphären schweben und im Untergrund das Reich der Toten liegt, zweifelte niemand. Philosophen wie Platon und Aristoteles standen unter dem Einfluss der Babylonier, als sie ihre Bücher schrieben. Auch das erste Buch Moses’, die berühmte „Genesis“, enthält das babylonische Weltbild, was darauf hindeutet, dass dieses erste Buch der Bibel wahrscheinlich in Babylon entstand.

Dann tauchten zwei respektlose Denker auf, Aristarchos von Samos (ca. 310 – 230 v. Chr.) und Demokritos von Abdera (um 460 - 371 v. Chr.). Sie begnügten sich nicht mit dem Wiederholen alter Weisheiten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. hatte der Philosoph Herakleides einen ersten einfachen Ansatz für ein neues Modell des Sonnensystems entworfen. Demnach lag nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt des Universums. Aristarch von Samos entwickelte die Idee weiter und entwarf im 3. Jahrhundert v. Chr. ein komplettes „heliozentri-sches“ System. Aristarch stellte die Behauptung auf, dass die Erde um die eigene Achse rotiert und die Planeten um die Sonne kreisen. Aristarch berechnete auch den Abstand der Erde zur Sonne und zum Mond. Obwohl er sich verrechnete, erkannte er, dass die Sonne sehr viel weiter von der Erde entfernt ist als der Mond. Aristarchs neue Theorie verschwand, bis sie im 16. Jahrhundert von Nikolaus Kopernikus wieder belebt wurde.

Noch revolutionärer als Aristarch war Demokrit, den man auch den „lachenden Philosophen“ nannte. Er behauptete, dass die Materie aus kleinsten Teilchen aufgebaut wird: "Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es süß oder bitter. In Wirklichkeit gibt es nur Atome und den leeren Raum" formulierte Demokrit seine Lehre. Demokrit ahnte, dass die Atome so klein sind, dass sie niemand sehen kann, weiteres schrieb er den Atomen eine Vielfalt von Formen und Größen zu, lauter Eigenschaften, die sich später als richtig erweisen sollten.




© 2010 Rudolf Öller, Bregenz


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Max Planck
(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

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Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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