Unsere Sonne ist ein so genannter „G2V-Stern“. Das bedeutet,
dass er für uns Erdlinge zwar der Energiespender Nummer eins ist,
galaktisch gesehen aber ein Kraftwerk der unteren Mittelklasse darstellt.
Unsere Sonne ist eine heiße Gaskugel mit 1,4 Millionen Kilometern
Durchmesser, in der Wasserstoffatomkerne zu Heliumatomkernen verschmolzen
werden. Der Sonnengott ist in Wahrheit ein gasförmiger Atomreaktor,
der laut Einsteins Relativitätsformel E = mc² pro Sekunde
564 Millionen Tonnen Wasserstoff in 560 Millionen Tonnen Helium umwandelt.
Die Differenz von vier Millionen Tonnen, die man Massendefekt nennt,
formt unsere Sonne in jeder Sekunde in Energie um - und das seit Milliarden
Jahren. Ein kleiner Bruchteil sorgt dafür, dass auf unserer Erde
die Photosynthese abläuft und Leben in Form von Pflanzen, Bakterien,
Pilzen, Tieren und Menschen ermöglicht.
Unsere Sonne sendet ein breites Spektrum elektromagnetischer Strahlen
aus. Es beginnt bei den Radiowellen, erreicht sein Strahlungsmaximum
im Bereich des sichtbaren Lichts und enthält auch ultraviolette
Strahlen. Es hat sich im Laufe der biologischen Entwicklung rentiert,
so gut wie alle Augen an dieses Strahlenspektrum durch Selektion anzupassen.
Was für Tiere und Menschen „sichtbares Licht“ darstellt,
ist nichts anderes als der Bereich des solaren Strahlungsmaximums. Hätten
wir eine rote Sonne, so sähen wir alle - Tiere und Menschen - im
Infrarotbereich.
In jedem Kraftwerk, und sei es noch so groß, geht irgendwann
der Brennstoff zu Ende. Wenn der Wasserstoff in der Sonne zur Neige
geht, beginnt das Kohlenstoffbrennen. Heliumatomkerne verschmelzen zu
Kohlenstoff. Die Sonne wird sich in sechs Milliarden Jahren zu einem
„Roten Riesen“ aufblähen, Merkur, Venus und unsere
Erde verschlucken und als allerletzten Kraftakt ihre Leuchtkraft verdoppeln.
Alles Leben auf der Erde ist lange davor verschwunden, denn spätestens
in 800 Millionen Jahren wird die durchschnittliche Temperatur der Erde
eine kritische Grenze überschreiten. Alle höheren Lebewesen,
sollten noch welche existieren, müssen dann der katastrophalen
Hitze weichen. Robuste Lebewesen, wie etwa Bakterien, könnten noch
eine Zeitlang weiter existieren. In 3,5 Milliarden Jahren wird unsere
Sonne um 40 Prozent heller scheinen als heute. Jedes Wasser und damit
jedes Leben wird dann verschwunden sein.
Es ist unmöglich, dass die Menschheit diese letzte Apokalypse (griechisch:
„Offenbarung“) erleben wird, denn Erdbeben, Eiszeiten oder
Supervulkane werden uns zuvor ein Ende bereiten. Nicht nur die Wissenschaft
bestätigt das. Alle religiösen Mythen prophezeien das unausweichliche
Ende der Welt.