Atomare, biologische und chemische Waffen muss der Mensch wohl erfunden
haben, um der Natur auf die Sprünge zu helfen, falls sie es verabsäumen
sollte, die menschliche Species durch Erdbeben, Vulkane oder Seuchen
hinwegzuraffen.
Chlorgas war die erste chemische Waffe, doch das am häufigsten
verwendete Kampfgas im ersten Weltkrieg war „Phosgen“. Beim
Kontakt von Phosgen mit der Mundschleimhaut entstand Säure. Der
erste nachhaltige chemische Kampfstoff war das „Senfgas“,
auch “Lost” genannt. Die Granaten trugen ein gelbes Kreuz,
man nannte es daher “Gelbkreuzgas”. Senfgas haftet an Gras,
Sträuchern und Bäumen und bleibt lange wirksam. Eingeatmet
erzeugt es schwere innere Schäden. Das älteste Nervengas ist
“Tabun”. Schon bei geringer Konzentration in der Luft kommt
es zum Tod durch schmerzhafte Krämpfe. Dem Tabun ähnlich,
aber gefährlicher, sind “Sarin” und „Soman“.
Die furchtbarste aller chemischen Waffen ist das Nervengas “VX”.
Ein Tropfen auf einer beliebigen Stelle des Körpers dringt durch
die Haut und tötet das Opfer. In binären Gasgranaten entsteht
der Kampfstoff erst nach dem Abschuss. Der Innenraum der Granate besteht
aus zwei Kammern, in denen sich jeweils eine relativ harmlose chemische
Substanz befindet. Beim Abschuss der Granate zerbricht die Trennwand,
und die beiden Flüssigkeiten vereinigen sich zu einem tödlichen
Nervengas.
Das amerikanische Zentrum der Forschung für biologische Waffen
lag im Fort Detrick im Bundesstaat Maryland. Neben der Forschungsstätte
wurde auch eine Produktionsstätte für Bakterienbomben benötigt,
diese baute man in Terre Haute in Indiana. Das Ziel war eine Kriegsführung
mit bakteriellen Waffen hoher Vernichtungskraft. B-Waffen kamen nie
zum Einsatz. Bis jetzt zumindest.
Die Geschichte der atomaren Waffen begann im Juli 1945 in der Wüste
von New-Mexico. Diese erste Atombombe erhielt den Namen "Trinity"
(Dreifaltigkeit). Am 6. August zerstörte die Uran-Bombe “Little
Boy” Hiroschima, Nagasaki fiel drei Tage später der Plutoniumbombe
“Fat Man” zum Opfer.
Die zerstörerischste aller Waffen ist die Wasserstoffbombe. Sie
benutzt die gleiche Energiequelle wie unsere Sonne: Wasserstoffatomkerne
werden zu Heliumkernen fusioniert. Bei der atomaren Verschmelzung von
einem Kilogramm Wasserstoff wird schlagartig die Energiemenge von rund
zwanzig Millionen Kilogramm Steinkohle frei. Die ersten Atombomben nach
dem Ende des 2. Weltkriegs detonierten im Rahmen der Operation „Crossroads“
in der Südsee über dem Bikini-Atoll. Der französische
Modeschöpfer Louis Réard nannte in einem Anfall nuklearer
Euphorie seinen 1946 geschaffenen zweiteiligen Badeanzug nach diesem
explosiven Ort.