Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2009

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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KATASTROPHEN: YELLOWSTONE


Der Yellowstone Nationalpark in den amerikanischen Rocky Mountains ist nach den gelben Steinen benannt, die rund um die vielen heißen Quellen entstanden sind. Einer der spektakulärsten Nationalparks der Welt ist ein Supervulkan, auf dem die „Rockies“ wie ein schwerer Deckel liegen. Neben den vielen Vulkanen, die nach ihren Ausbrüchen allmählich Berge entstehen lassen, wie etwa den Vesuv oder den Ätna, gibt es noch einen weiteren Typ von Feuerspuckern. Diese sind so zerstörerisch, dass sie mit einer einzigen Superexplosion ausbrechen und eine große Grube – im Fachjargon „Caldera“ – zurücklassen. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts suchten amerikanische Geologen nach der Yellowstone-Caldera, fanden aber nichts. Nachdem die NASA Aufnahmen aus großer Höhe gemacht hatte, erkannten die Geologen sofort, dass der gesamte Nationalpark ein einziger Vulkan mit einer Ausdehnung von fast 10.000 Quadratkilometern ist. Die Magmakammer im Erdinneren ist so groß wie der Park selbst und an der dicksten Stelle 14 Kilometer hoch. Man stelle sich einen Berg von Sprengstoff vor, eineinhalbmal so hoch wie der Mount Everest, der an der Basis die Ausdehnung der Insel Zypern hat. Der Druck, den das Yellowstone-Magma ausübt, ist so stark, dass die gesamte Region rund 500 Meter höher liegt, als es ohne Vulkan der Fall wäre.

Es gibt viele magmatische Großherde, sie liegen vorwiegend unter dem Meeresboden an den Nahtstellen der Kontinentalplatten. Inselgruppen, wie Island, Hawaii, die Azoren, die Kanarischen Inseln und andere verdanken ihnen ihre Existenz. Bei Yellowstone ist bekannt, dass die Kontinentalplatte trotz der Berge dünn und der Bereich darunter sehr heiß ist. Die erste bekannte Eruption des Yellowstonevulkans erfolgte vor etwa 16 Millionen Jahren. Die letzten drei der über hundert Ausbrüche waren so gewaltig, dass kein Vergleich möglich ist. Wenn man den Ausstoß des Mount St. Helens von 1980 mit einer Erbse vergleicht, dann hatte der Superausbruch des Krakatau von 1883 die Größe eines Tennisballs. Dieser Ausbruch erzeugte einen weltweite Flutwelle. Eine Yellowstone-Explosion hätte vergleichsweise die Größe eines PKWs. Die nächste Entladung wird die Hälfte der USA mit einem Ascheregen bedecken und dort jedes Leben zerstören. Niemand weiß, wann der Ausbruch erfolgen wird, aber er wird kommen.

Heute wissen wir, dass Ausbrüche von Supervulkanen gefährlicher sind und häufiger auftreten als zerstörerische Meteoriten. Vor 39.000 Jahren explodierte beispielsweise Europas Supervulkan, die „Phlegräischen Felder“ in der Nähe von Neapel. Vulkanischer Staub wehte über die Alpen bis zum Ural. Der nächste Ausbruch wird Italien südlich von Rom vollkommen vernichten.




© 2009 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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