Welt der Naturwissenschaften
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GLOBALE KILLER |
Die Ursachen der Veränderungen des Weltklimas sind teilweise bekannt. Einer der Gründe ist die Sonne mit ihren wechselnden Aktivitätszyklen. Allmählich geraten auch die Vulkane in den Brennpunkt der Klimaforscher. 1816 war ein Jahr ohne Sommer. Schuld daran war der Supervulkan Tambora in Indonesien, dessen Staubmassen in der Atmosphäre die Temperaturen sinken ließ. Im Juni kam es damals in Europa zu Nachtfrösten, die Ernteerträge gingen zurück. Wie viele aktive Vulkane es auf der Erde gibt, wissen wir nicht, weil noch nicht alle erforscht sind und zahlreiche unter Wasser liegen. Die bekannten aktiven Vulkane sind auf Internetseiten wie vulkane.net zu finden. Staub und Asche Wir Menschen sind Fatalisten und vergessen schnell. Als der isländische Vulkan "Eyjafjallajökull" 2010 ausbrach, beförderte er 0,15 km³ Staub und Asche in die Atmosphäre. Das führte zum Ausfall von rund 100.000 Flügen. Zum Vergleich: Der Mount St. Helens schleuderte im Mai 1980 zehnmal so viel nach oben, der Ilopango in El Salvador bei den meisten seiner Ausbrüche hundertmal so viel und der Yellowstone-Vulkan wird bei einem Ausbruch die tausendfache Menge auswerfen. Es geht dabei nicht um die Frage, ob diese genannten und noch andere Riesenvulkane abermals ausbrechen werden, sondern wann sie ausbrechen werden. Nahrungsmittelpreise Temperaturen kann man seit dem 18. Jahrhundert messen, wobei Daniel Fahrenheit und Anders Celsius die ersten brauchbaren Skalen entwarfen. Für die Jahrhunderte davor müssen Klimaforscher andere Anzeigen heranziehen, wie etwa Aschereste im ewigen Eis, plötzlich steigende Nahrungsmittelpreise und die "Dendrochronologie", die Auswertung von Jahresringen alter Bäume. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gab es beispielsweise eine Kältekatastrophe. In lateinischen Chroniken taucht das Lehnwort "Munkeljahr" auf, ein Hinweis auf ein Unglück. Die Temperatur sank weltweit. Überall gab es Hungersnöte, und niemand wusste, was die Ursache war - bis vor Kurzem. Der Übeltäter Aschereste wurden sowohl im Eis des Nordens als auch in der Antarktis gefunden, also musste der Feuerberg in der Nähe des Äquators liegen. Französische Forscher machten sich auf die Suche, wobei sie sich auf Indonesien konzentrierten, ein Inselstaat mit fast 200 aktiven Vulkanen. Chemische Analysen überführten nach langer Suche den Übeltäter. Es ist ein globaler Killer namens Samalas auf der Insel Lombok. Im Jahr 1257 schleuderte er ungefähr 40 km³ Material in die Stratosphäre, dazu 160 Millionen Tonnen Schwefeldioxid. Das war ein Vielfaches des Tamboraausbruchs von 1815. Ein weiterer Ausbruch des Samalas würde die Weltwirtschaft auf Jahre zum Erliegen bringen. |
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