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27. Juli 2024


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EVOLUTIONSJAHR 2009


Zeitungen und Zeitschriften sind zurzeit voll von Hinweisen auf den großen Biologen Charles Darwin. Er wurde vor 200 Jahren, am 12. Februar 1809 in Shrewsbury, einer der schönsten Kleinstädte Englands, geboren. Vor 150 Jahren, im November 1859, erschien sein revolutionäres Buch „Über die Entstehung der Arten“. Darwin, der ein Universitätsdiplom in Theologie, nicht jedoch in Biologie besaß, hat der Biologie ein neues System gegeben hat. Darwin, der als Schöpfer der Evolutionstheorie gilt, hat selbst nie von einer „Evolution des Lebens“ gesprochen sondern von einer „Descent by variation“ (Abstammung durch Variation), was den Sachverhalt besser beschreibt.

Die Idee einer Veränderlichkeit der Arten ist jedoch älter. Jean Baptiste Pierre Antoine De Monet, Chevalier de Lamarck (1744-1829) entstammte einer verarmten Adelsfamilie. Die Eltern bewogen Jean Baptiste, die Laufbahn eines Geistlichen einzu-schlagen. Als Kind wurde er deswegen auf ein Jesuitencollege geschickt, das er nur unwillig besuchte. Nach dem Tod des Vaters verließ er die Schule und ging zur Armee. 1809, im Geburtsjahr von Charles Darwin, erschien sein Buch „Philosophie zoologique“, in dem Lamarck das System des berühmten französischen Biologen Georges Cuvier erweiterte und in dem er seine „Transformationstheorie“ erläuterte. Lamarck war nicht nur überzeugt, dass die Arten wandelbar sind, er präsentierte auch eine Hypothese über die Ursachen dafür. Heute wissen wir, dass Lamarck im Gegensatz zu Darwin daneben getippt hatte, trotzdem kommt Lamarck das Verdienst zu, die erste geschlossene Evolutionstheorie entwickelt zu haben.

Fast zeitgleich mit Darwin schlug der Abenteurer Alfred R. Wallace eine Theorie der Abstammung der Tier- und Pflanzenarten vor. Die Auffassungen von Wallace über die Veränderung der Arten stimmten so genau mit denjenigen Darwins überein, dass sie praktisch identisch waren. Darwin - angetrieben von seinen wissenschaftlichen Mitstreitern - publizierte daraufhin sein großes Werk "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" ("über die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion"). Wallace wird heute noch in der angelsächsischen Literatur in einem Atemzug mit Darwin genannt.

Im Februar wird an dieser Stelle anlässlich der Darwin-Jubiläen eine kleine dreiteilige Serie über Charles Darwin erscheinen. Darin soll erläutert werden, was Darwin wirklich sagte, was er nicht sagte, was Ideologen von links bis rechts fälschlicherweise aus ihm gemacht haben und welchen Platz Darwin heute in den Wissenschaften einnimmt. Eine kleine Darwin-Nachlese mit weiterführenden links finden Sie auch unter www.bio.vobs.at/evolution.




© 2009 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Max Planck
(1858-1947)
entdeckte den Quantensprung, das Allerkleinste, was die Natur an Energie zu bieten hat. In der Folge versuchte er mehrfach, seine eigene bahnbrechende Theorie zu widerlegen, was ihm nicht gelang.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.