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1. November 2025

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NOBELPREIS 2008: MEDIZIN


Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie ging in diesem Jahr an drei Virenforscher, den deutschen Fachmann für Papillomaviren, Harald zur Hausen und die französischen Entdecker des HIV, Luc Montagnier und Francoise Barré-Sinoussi.

Lange bevor die Papillomaviren als Ursache für den Gebärmutterhalskrebs identifiziert worden waren, ahnten die Mediziner, dass es sich um einen sexuell übertragbaren Auslöser handeln müsse. Zunächst hatte man Herpesviren in Verdacht, doch ein Beweis konnte nie erbracht werden. Harald zur Hausen konzentrierte sich auf die Human-Papillomaviren (HPV). Die Suche erwies sich als schwierig, weil es viele Virenvarianten gibt. Nach und nach isolierte Professor zur Hausen verschiedene HPV-Typen, darunter 1981 die erste Variante, die den Genitaltrakt befällt. Der Nachweis für den Zusammenhang zwischen Viren und Gebärmutterhalskrebs gelang 1983. Der Erreger bekam die Seriennummer HPV16. Dieses Virus lässt sich in der Hälfte aller Biopsien aus Gebärmutterhalstumoren nachweisen. Als es schließlich gelang, die Variante HPV18 aus Tumorgewebe zu isolieren, hatte zur Hausen die beiden wichtigsten krebserregenden HPV-Typen gefunden. Die Isolierung der Viren führte schließlich zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes.

Wesentlich bedrohlicher als die Papillomaviren sind die Aids-Viren mit all ihren Varianten. Das HI-Virus ändert seine Oberfläche ununterbrochen. Es ist molekularbiologisch so schwer zu fassen, dass es bis heute weder ein Heilmittel noch einen Impfstoff gibt. Wenn Viren gemeinhin als „genetische Piraten“ bezeichnet werden, so kann man HI-Viren als „genetische Terroristen“ bezeichnen. Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier hatten sehr früh nach dem Verursacher einer 1981 erstmals auftretenden Seuche zu suchen begonnen. Sie betraf fast ausschließlich junge Männer, die verschiedene, für diese Altersgruppe völlig untypische, tödliche Symptome entwickelten. Das „US Center for Disease Control“ fasste diese Fälle unter dem Namen "Acquired Immune Deficiency Syndrome" (Aids) zusammen. Bereits 1982 galt Aids als weltumspannende Epidemie.

Einer Forschergruppe unter Barré-Sinoussi und Montagnier am Institut Pasteur in Paris gelang es, in Lymphknoten von Patienten das Enzym „Reverse Transkriptase“ zu isolieren, was auf so genannte Retroviren hindeutete. Elektronenmikroskopische Befunde zeigten zudem winzige Partikel – nur etwa 100 millionstel Millimeter klein. Diese Gebilde konnten Zellen im Labor infizieren, außerdem reagierten sie mit Antikörpern, die aus dem Blutserum von Aids-Patienten gewonnen worden waren. Damit war erstmals der nobelpreiswürdige Nachweis von HIV gelungen.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Emmanuelle Marie Charpentier
(* 1968)
ist eine französische Mikrobiologin, Genetikerin und Biochemikerin, die 2020 für die Entwicklung der Genschere CRISPR/Cas9 den Nobelpreis bekam.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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