Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2008

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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DIE GESCHICHTE DER ATOMBOMBE: FERMI


Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein gespaltener Atomkern noch keine Bombe. Bei Otto Hahns Experimentalanordnung zu Weihnachten 1938 waren Uranatome der Reihe nach und über mehrere Stunden hinweg mit Hilfe von Neutronen in Barium- und Kryptonkerne zerlegt worden. Bei einer Bombe müssen aber die Atomkerne einer Masse von mehreren Kilogramm spaltbaren Materials in einer tausendstel Sekunde gespalten werden.

Man wusste schon relativ früh, dass die Kerne von Uran-235 und Plutonium-239 (die Zahlen bezeichnen die Masse der Atomkerne) bei der Spaltung Neutronen freisetzen, die eventuell andere Kerne spalten könnten. Die Atomphysiker wussten aber auch, dass die Neutronen eine ganz bestimmte mittlere Geschwindigkeit haben müssen. Die schnellen Teilchen fliegen wirkungslos durch den Kern durch, die langsamen bleiben stecken.

Der italienische Physiker Enrico Fermi (1901 – 1954), er war aus dem faschistischen Italien vor dem Mussolini-Regime geflohen, wurde beauftragt, einen Atomreaktor zu bauen, um die Machbarkeit einer atomaren Kettenreaktion zu überprüfen. Fermi studierte bereits mit 17 Jahren Physik an der Universität Pisa. Anschließend ging er an die Universität Göttingen, die damals das Weltzentrum der theoretischen Physik war. Später lehrte er an den Universitäten Florenz und Rom und veröffentlichte bedeutende Schriften über Quantenphysik und Radioaktivität. 1938 erhielt er den Nobelpreis für Physik, im selben Jahr emigrierte Fermi in die USA.

Im Herbst 1942 war es soweit. In einer Halle unter dem Sportstadion der Universität Chikago wurde ein Reaktor aus vierzigtausend Graphitblöcken aufgebaut. In den Blöcken steckten die Brennelemente aus Uran und die Cadmiumstäbe, die die Kettenreaktion bremsen sollten. Über dem Reaktor standen drei Männer, das so genannte Himmelfahrtskommando. Falls der Reaktor durchzugehen drohte, mussten sie eine Cadmiumsalzlösung über die Graphitblöcke gießen.

Einer der Beteiligten, der (spätere) Nobelpreisträger Arthur Compton, stand auf einer Empore über dem Reaktor. Er wollte, wie er später erzählte, im Falle einer Katastrophe der erste sein, der draufgeht. Der Reaktor wurde gestartet, indem die Cadmiumstäbe mit der Hand herausgezogen wurden. Die Messgeräte zeigten sofort ein Ansteigen der Neutronenstrahlen an, die Kettenreaktion hatte eingesetzt.

Fermis Experimentalreaktor hatte seinen Zweck erfüllt, die erste atomare Kettenreaktion der Geschichte war erfolgreich durchführt worden. Fermis Messdaten zeigten die technische Machbarkeit einer Atombombe. Die Bevölkerung von Chicago erfuhr erst nach dem Weltkrieg von diesem äußerst riskanten Experiment.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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