Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2004

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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LSD

LSD (Lysergsäurediethylamid) war die Modedroge der Sechzigerjahre schlechthin. Wie bei vielen anderen Drogen lautete auch hier die politisch korrekte Bezeichnung für deren Einnahme „experimentieren“. Viele der LSD-Experimente führten auf direktem Weg in Krankheit, Wahnsinn und Tod. Lysergsäurediethylamid ist eine starke halluzinogene Droge, sie wird daher zu den psychedelischen oder psychoaktiven Drogen gezählt.

LSD wurde bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz aus Lysergsäure synthetisiert. Diese ist ein Bestandteil des auf Roggen schmarotzenden Mutterkornpilzes. Die Droge wirkt hauptsächlich im Stamm- und Zwischenhirn, simuliert dabei einen Nervenbotenstoff und erzeugt virtuelle Wahrnehmungen und Gefühle. Es entstehen traumähnliche Stimmungen und Veränderungen im Raum- und Zeitempfinden.

1961 wurde LSD durch den Harvard-Dozenten Timothy Leary in den Mittelpunkt einer neuen Ideologie gestellt und entwickelte sich so zur Kultdroge der "Flower-Power-Bewegung". Zahlreiche Pop-Musiker und Künstler der Sechziger- und Siebzigerjahre Jahre benutzten LSD, um - wie es damals hieß - das „Bewusstsein zu erweitern“. Übereinstimmend berichten LSD-Konsumenten von einer gesteigerten Brillanz von Farben und einer allgemeinen Intensivierung der Wahrnehmung. Bei höherer Dosierung können Halluzinationen, z.B. Flackern von farbigen Gegenständen entstehen. Bunte Kreise, Spiralen, Blüten, aber auch hässliche Zerrbilder oder Masken können auftreten, die auch bei geschlossenen Augen wahrgenommen werden.

Die Gefahren von LSD sind bekannt und gut untersucht. Als körperliche Folgen durch LSD-Konsum sind Chromosomenbrüche in Körperzellen und Missbildungen bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft LSD genommen haben, dokumentiert.

Die größte psychische Gefahr liegt im so genannten "bad trip", auch „Horrortrip“ genannt. Es handelt sich dabei um akute Angstanfälle, die von schrecklichen Bildern begleitet werden. Man sieht beispielsweise die eigene Hand am Körper verfaulen. Die Inhalte eines Horrortrips sind oft auch Verfolgungsängste, der Betroffene fühlt sich von wilden Tieren oder von Monstern bedrängt. Der Trip endet spontan, kann aber auch durch spezielle Medikamente wie Valium beendet werden.

Viele LSD-Konsumenten starben an Unfällen, weil sie glaubten, fliegen zu können. Aggressive paranoide Attacken führten auch zu Schüssen, die auf andere Personen abgegeben wurden. So etwas muss in der amerikanischen Bevölkerung, in der es eine hohe Bewaffnungsdichte gibt, zwangsläufig tödlich enden.

Sommerserie 2004: Drogen
Science online

© 2004 Rudolf Öller, Bregenz


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Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.