Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2004

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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ECSTASY

DOM, MDA, TMA, MMDA und DMA sind Abkürzungen für synthetische Amphetaminderivate. Ecstasy („XTC“), wissenschaftlich „MDMA“ (Methylendioxymethylamphetamin), ist wie Heroin und LSD eine künstlich erzeugte Droge. Sie wurde vor allem durch die Techno-Szene bekannt, eine dumpfe Geräuschform, die weniger an Musik als an Dampfhämmer erinnert. Während Cannabis weit verbreitet ist, ist Ecstasy eher eine Discodroge. MDMA setzt nach der Einnahme vermehrt den Nervenbotenstoff Serotonin frei. Die Müdigkeitserscheinungen werden reduziert, der Antrieb wird gesteigert. Zusätzlich wird die Stimmung beim Konsumenten gehoben. Die Bereitschaft zur Kommunikation wird erhöht, Hemmungen schwinden. Es entsteht ein Gefühl von Frieden und Mitgefühl.

Bei einer Dosissteigerung kommt es zu LSD-ähnlichen Wirkungen. Als Folge von regelmäßigem Ecstasykonsum tritt im Vorderhirn ein akuter Serotoninmangel auf. Im Tierversuch kommt es zu einer Zerstörung von serotoninsensiblen Nervenfasern, was die Theorie erhärtet, dass Ecstasy das Nervensystem, insbesondere aber das Gehirn, schwer und nachhaltig schädigt.

Auch die körperlichen Wirkungen sind mehr als problematisch. Durch die betäubende Wirkung wird das Schmerzempfinden stark reduziert. Das erklärt, warum Ecstasykonsumenten sogar mit offenen Wunden an den Füßen noch tanzen können, ohne etwas zu merken. Das Durstempfinden wird eingestellt. Daraus folgt Flüssigkeitsverlust und eine Erhöhung der Körpertemperatur. Als weitere Folge tritt Tachykardie (Herzrasen) auf. Schon bei einer einmaligen Einnahme von MDMA sind Apoplexien (Schlaganfälle) und Herzinfarkte dokumentiert worden. Die Patienten zeigen Störungen des Bewusstseins und eine Reduzierung der optischen und akustischen Wahrnehmungen. Junge Ecstasypatienten sitzen, sofern sie nicht bewusstlos sind, mit fiebrigen Augen und einem Puls von 200 Schlägen pro Minute im Rettungsauto, zittern vor Angst und fragen nicht selten den Notarzt, ob nun ihr letztes Stündchen geschlagen habe.

Ecstasy ist auch deshalb problematisch, weil es selten in reiner Form in den illegalen Handel gelangt. Oft liegt eine Mischung mit weiteren Substanzen vor, wie etwa Fentanyl, Heroin, Kokain, LSD, Mescalinderivate und Phencyclidin. Die Kombinationen erzeugen entweder eine zusätzliche Wirkung oder verstärken die Sucht nach anderen Drogen. Für Rettungsdienste und Ärzte können sich solche Vermischungen zu schwer zu beherrschenden Notfallsituationen entwickeln. Ein regelmäßiger Konsum von Ecstasy hat in jedem Fall schwere irreparable gesundheitliche Schäden zur Folge.

Sommerserie 2004: Drogen
nature

© 2004 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.