Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2021

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


zurück Übersicht weiter

DIE REGENBOGENFARBEN


Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken, er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. … Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen.“ Diese Sätze aus dem neunten Kapitel der Genesis zeigen, dass der Regenbogen ausdrücklich ein Symbol göttlichen Friedens ist.

Der Biologe und Sachbuchautor Richard Dawkins schreibt in seinem Bestseller „Der entzauberte Regenbogen“, dass die Wissenschaften den Regenbogen in seine Bestandteile zerlegt haben, was einige Dichter fast zur Verzweiflung trieb. Der irische Mystiker und Literatur-Nobelpreisträger William Butler Yeats schrieb einmal: „Das Wissen hat die Sonne getötet, sie zu einem Gasball mit Flecken gemacht …“

Das Missverständnis zwischen Wissenschaftlern und Romantikern entsteht, weil die Wissenschaftler in erster Linie die Sprache der Mathematik, die Mystiker den Jargon der Romantik und Fantasie bevorzugen. Es wird dabei übersehen, dass der Regenbogen bei Physikern keineswegs seinen Charme verloren hat.

Spektralfarben

Der erste, der sich mit den Regenbogenfarben intensiv beschäftigte, war der englische Physiker und Mathematiker Isaac Newton, der beweisen konnte, dass weiße Lichtstrahlen in Spektralfarben zerlegbar sind, die einzelnen Farben hingegen nicht. Seit Newton blieb der Regenbogen mit seinen Farben im Focus der Wissenschaften. Der erste, der einen Durchbruch erzielte, war der deutsche Physiker Max Planck, der einen entscheidenden Zusammenhang zwischen Spektralfarben und Energie entdeckte. Wir kennen das Phänomen: Erhitzt man ein Metall bis zum Glühen, dann werden die Wellenlängen des abgestrahlten Lichtes immer kürzer. Der nachgewiesene Zusammenhang zwischen Energie und Wellenlänge des Lichtes begründete im Jahr 1900 die Quantenphysik.

Ein vielfarbiges Symbol

Der deutsche Physiker Albert Einstein erkannte ebenfalls die fundamentale Bedeutung des Lichtes für die Naturwissenschaften. In einem 1905 veröffentlichten Artikel zur Deutung des Photoeffekts führte Einstein den Begriff des Lichtquants ein. Seither gilt er als Mitbegründer der Quantenphysik. Im gleichen Jahr erschien Einsteins Artikel, dem die Lichtgeschwindigkeit zugrunde liegt. Die Studie „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ begründete die Relativitätstheorie. Der Regenbogen als vielfarbiges Symbol des Lichtes steht an der Wiege eines biblischen Friedens und der zwei bedeutendsten und erfolgreichsten physikalischen Theorien aller Zeiten.



© 2021 Rudolf Öller, Bregenz  [/2021/roe_2116]


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Werner von Siemens
(1816-1892)
war eine beeindruckende Unternehmerpersönlichkeit, der es mit der Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips möglich machte, Unmengen an elektrischer Energie zu erzeugen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch