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29. März 2024


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GESCHICHTE DER BIOLOGIE: GEOLOGIE


Die Geologie als Lehre vom inneren Aufbau der Erde hat auf den ersten Blick nichts mit der Biologie zu tun, doch es war die Geologie, die der Biologie zu einem großen Sprung nach vorne verhalf.

Die Idee, wonach sich Arten verändern und im Laufe langer Zeiträume neue Arten hervorbringen können, ist alt, konnte sich aber lange nicht durchsetzen. Wenn solche Artverwandlungen überhaupt stattfänden, müssten sie langsam ablaufen, eventuell über Hunderttausende von Jahren. Während des Mittelalters und noch zu Beginn der Neuzeit nahmen europäische Gelehrte die Bibel wörtlich und glaubten, das Alter der Erde liege bei wenigen tausend Jahren. Nach einer solchen Auffassung war ein Entwicklungsprozess schon aus zeitlichen Gründen nicht möglich.

Fossilien

Das Jahr 1785 brachte eine entscheidende Änderung. Der schottische Arzt James Hutton (1726 - 1797) betrieb Geologie als Hobby und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel "Theorie der Entstehung der Erdoberfläche". Er behauptete, das Entstehen von Gebirgen und das Auswaschen von Flusstälern sei nur in unvorstellbar großen Zeiträumen möglich. Die Erde müsste Millionen Jahre alt sein. Selbstverständlich wurde diese neue Theorie heftig bekämpft. Fortschrittliche Biologen mussten jedoch zugeben, dass die Fossilfunde dadurch eine Erklärung fanden.

Der englische Vermessungsingenieur William Smith (1769 - 1839) entdeckte eine weitere Besonderheit. Bei der Grabung von Kanälen bemerkte er, wie verschiedene Arten und Formen von Gesteinen in parallelen Ablagerungsschichten angeordnet waren. Weiter fiel ihm auf, dass jede Schicht charakteristische Fossilreste enthält. Allmählich konnte Smith die verschiedenen Ablagerungen durch die darin gefundenen Fossilien identifizieren.

Die Fossilienfunde erregten die Aufmerksamkeit des französischen Biologen Georges Cuvier (1769 - 1832). Cuvier verglich die Anatomie verschiedener Lebewesen, wobei er eine derartige Perfektion erreichte, dass er einen ganzen Tierkörper aus einer kleinen Anzahl von Teilen rekonstruieren konnte. Cuvier entwickelte erstmals ein modernes und brauchbares System für das Tierreich und wandte es auf Fossilien an. Dadurch dehnte Cuvier biologisches Wissen bis weit in die Vergangenheit aus und begründete damit die Wissenschaft der Paläontologie.

Die Fossilien schienen Belege für eine schrittweise Entwicklung der Arten zu sein. Je älter ein Fossil war, desto mehr unterschied es sich von den heutigen "rezenten" Lebensformen. Bei einigen Fossilien gelang Cuvier tatsächlich die Darstellung eines allmählichen Wandels der Arten.



© 2020 Rudolf Öller, Bregenz  [/2020/roe_2034]


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