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WERNHER VON BRAUN


Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun war weniger ein Wissenschaftler als ein Techniker und Entwickler, und zwar der beste des 20. Jahrhunderts. Wernher von Braun hatte den Traum aller Träume. Er wollte nicht die begrenzte Erde erobern, sondern den unendlichen Raum darüber.

Von Braun wurde 1912 in Wirsitz (heute polnisch: Wyrzysk) geboren. Sein Vater, Magnus Maximilian Braun, war in der Weimarer Republik Minister unter Schleicher und Papen. Schon als Kind band der kleine Wernher Feuerwerksraketen an Spielzeugautos fest und schoss sie in der Gegend herum. Als ihm Mutter Emmy Braun ein Buch über Astronomie schenkte, erwachte der Wunsch, zu den Sternen zu fliegen. Mit 18 Jahren schrieb von Braun sich an der Technischen Hochschule in Berlin Charlottenburg ein und trat dem "Verein für Raumschifffahrt" bei. Er experimentierte mit Flüssigraketen und wurde ziviler Mitarbeiter der Reichswehr. Seine Doktorarbeit "Konstruktive theoretische und experimentelle Beiträge zu dem Problem der Flüssigkeitsrakete" wurde sofort zur Geheimsache erklärt.

Im Alter von nur 25 Jahren wurde von Braun Direktor des Raketenprojekts in Peenemünde an der Ostsee. 1938 trat er der NSDAP bei, 1940 wurde er zum Leidwesen seines Wehrmacht-Führungsoffiziers Generalmajor Walter Dornberger "eingeladen" der SS beizutreten.

Aus A4 wird V2

Das "Aggregat 4" (A4), das von Braun konstruiert hatte, war das erste Fluggerät, das Überschallgeschwindigkeit erreichte und in einer ballistischen Bahn bis in das Weltall flog. Der erste erfolgreiche Testflug erfolgte am 3. Oktober 1942. Auf Befehl Adolf Hitlers wurde aus der A4 die berüchtigte "Vergeltungswaffe 2" (V2), die bis London flog und die Bewohner in Angst und Schrecken versetzte. Kriegsentscheidend war die V2 nicht.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs ergaben sich von Braun und sein Team den Amerikanern, weil er wusste, dass er nur dort seine technischen Visionen verwirklichen konnte. Präsident Eisenhower misstraute von Brauns Team und beauftragte die US-Navy, eine Interkontinentalrakete zu bauen, doch ihre "Vanguard" war eine Fehlkonstruktion. Jetzt schlug von Brauns Stunde, und er wusste seine Chance zu nutzen.

Wernher von Brauns Raketentriebwerk, allen voran die "Kegeldüse" mit ihrem genial konstruierten Kühlsystem, wird laufend weiterentwickelt, aber das Grundprinzip findet man heute noch in allen Flüssigkeitsraketen. Von Braun starb am 16. Juni 1977 in Alexandria, Virginia. Ohne ihn wäre Präsident Kennedys Anordnung, einen Menschen noch vor 1970 auf den Mond zu befördern, nicht zu verwirklichen gewesen.




© 2019 Rudolf Öller, Bregenz  [/2019/roe_1928]


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