Welt der Naturwissenschaften
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UNERBITTLICHES KLIMA (1) |
Die Physiker und Meteorologen haben lange gerätselt, warum sich in der Vergangenheit das Klima immer wieder radikal geändert hat, manchmal innerhalb weniger Jahre. Heute kennen wir die Antworten. Ursachen sind die Aktivitäten der Sonne und der Vulkane. Außerdem wechselt die Erdbahn regelmäßig von Kreis auf Ellipse und wieder zurück. Bohrkerne, die in den Eiswüsten der Erde und in Gewässern und Sümpfen gewonnen wurden, geben Auskünfte über das Klima bis weit zurück in prähistorische Zeiten. Die Neandertaler litten vor Zigtausenden Jahren weniger an der Kälte als an den schnellen Klimasprüngen. Aus Bohrkernen wissen wir, dass das Klima in Europa damals mehrmals umschlug. Die Umschwünge liefen oft innerhalb eines Jahrzehnts ab. Der allmählich aus dem Süden eindringende Homo sapiens war den Neandertalern zwar körperlich unterlegen, kam aber mit den Launen des Klimas anscheinend besser zurecht. Das Ende der Eiszeit begann, als die Erde ungefähr 17.000 v.Chr. durch eine kleine Bahnänderung der Sonne näher kam. Nachdem die Eispanzer geschmolzen waren, folgte eine Warmzeit. Im Zweistromland im heutigen Irak begannen die Menschen mit dem Ackerbau und züchteten die ersten Getreidearten. Es gab Nahrung und Wasser im Überfluss. Es war die Zeit, in der die ersten Paradieserzählungen entstanden, die in vielen Mythen und religiösen Schriften zu finden sind. Um 6.000 v.Chr. strömte in Nordamerika der Rest der Eiszeit, eine unvorstellbar gigantische Eismasse, in den Atlantik. Der Golfstrom versiegte, worauf das Klima von Europa bis in das Zweistromland von Euphrat und Tigris empfindlich trockener wurde. Der Ackerbau geriet in eine Krise, die tausende Jahre gesicherte Nahrungsversorgung brach zusammen. Die Bevölkerung wanderte in alle Richtungen aus, es war die klimabedingte Vertreibung aus dem Paradies. Der Engel vertrieb die Menschen nicht mit dem Flammenschwert, sondern mit Kälte und Trockenheit. Wegen des schmelzenden Eises kam es damals zu einem Ansteigen des Meeresspiegels. England, Japan und andere Gegenden, die zuvor mit dem Festland verbunden waren, wurden zu Inseln. Aus dieser Zeit stammen die Geschichten über Flutkatastrophen. Eine davon wird in der Bibel erwähnt und mit einer Erzählung über ein Schiff mit wenigen Menschen und vielen Tieren ergänzt. Die beginnende Trockenphase nach der Eiszeit breitete sich schrittweise über die ganze Erde aus, es entstanden Wüsten wie die Sahara, die Namib, die Atacama und andere. Dort wo große Flüsse Fruchtbarkeit versprachen, ließen sich die Menschen nieder. So entstand das erste mächtige Königreich am Nil. Das Klima herrschte damals wie heute unerbittlich über die Geschicke der Menschen. |
© 2019 Rudolf Öller, Bregenz [/2019/roe_1903] |
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