Welt der Naturwissenschaften
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APOLLO VIII |
"Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah das Licht, dass es gut war, und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag." Der Text, mit dem das größte literarische Werk der Geschichte beginnt, möge von uns modernen Menschen belächelt werden, doch es geht nicht darum, jedes Wort, jeden Satz der Bibel absolut wörtlich zu nehmen. Das ist nicht möglich, denn das Alte Testament der Bibel wurde vor rund 3.000 Jahren in hebräischer Sprache geschrieben, das Neue Testament in griechischer Sprache und Jesus von Nazareth hat aramäisch gesprochen. Alle Sprachwissenschaftler der Welt wissen, dass man keine Sprache der Welt 1:1 in eine andere übersetzen kann. Was heißt beispielsweise "Gentleman" auf Deutsch? Die oben erwähnten Sätze sandten die Apollo 8-Astronauten vor 50 Jahren am Heiligen Abend 1968 aus einer Mondumlaufbahn zur Erde. Apollo 8 war das erste Raumschiff, das mit amerikanischen Astronauten - Frank Borman, William Anders und James Lowell - das Schwerefeld der Erde verlassen hat und zu einem anderen Himmelkörper geflogen ist. Lowell war der einzige Astronaut, der zweimal (auch mit Apollo 13) zum Mond flog, ohne auf ihm zu landen. Apollo 8 war ein Schnellschuss der NASA, weil die Amerikaner damals nicht wussten, dass die Sowjets kein Trägersystem hatten, Astronauten zum Mond und wieder zurück zu befördern. Die sowjetische N1-Rakete war eine Fehlkonstruktion. Alle drei Apollo Astronauten, die am Heiligen Abend den Mond umkreisten, waren Piloten und Techniker. Alle drei lasen Sätze der Bibel und sandten sie zur Erde. Die drei Helden lagen damit richtig. Die mystische Welt ist eine andere als die technische. Beide Bereiche zu verbinden ist nicht möglich, trotzdem hat auch die Mystik eine Existenzberechtigung. 2010 schrieb der "Spiegel" in seiner bekannt geringschätzigen Art: "Kitschige Bibelstunde mit Mondblick: Im Wettlauf mit der Sowjetunion schicken die USA drei Astronauten auf den ersten bemannten Flug um den Mond - genau über Weihnachten. Mitten im Kalten Krieg rezitieren die Männer im All die Schöpfungsgeschichte - und rühren mit der rauschigen TV-Ansprache Millionen." Einfältige Sprüche wie dieser verschwinden im Nebel des Vergessens, aber Frank Bormans Worte aus der Mondumlaufbahn gingen in die Geschichte ein: "Und von der Besatzung der Apollo 8: Wir schließen mit einem gute Nacht, viel Glück, fröhliche Weihnachten und Gott segne euch alle – euch alle auf der guten Erde." |
50 Jahre Raumfahrt |
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Rudolf Oeller:Typhon DistrictThriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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