Welt der Naturwissenschaften
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DIGITALISIERUNG: DAS DARKNET |
Das allgemein zugängliche Internet wird manchmal als "Clearnet" oder "Surface Web" bezeichnet. Jene Internetseiten, zu denen Suchmaschinen wie Google und Yahoo keinen Zutritt haben, weil Programmierer das verhindern oder ein guter Passwortschutz vorliegt, werden manchmal auch "Deep Web" genannt. Der dunkelste Mythos ist das "Darknet". Dieses Untergrundnetz kann nicht mit der üblichen Internet-Software besucht werden, da es eine komplexe Verschlüsselungstechnik verwendet. Wer auf seinem PC das Eingabefenster öffnet (EDV-Unkundige mögen einen Fachmann fragen) und den Befehl "tracert www.vol.at" eingibt, erhält alle Rechner aufgelistet, über die die Datenpakete vom eigenen PC zu Vorarlberg online laufen. Die Datenleitung kann stündlich wechseln, denn das Internet ist flexibel. Beim Darknet ist diese Routenverfolgung nicht möglich. Die Programmierer des Dunkelnetzes ließen sich ein raffiniertes System einfallen. Der Versand eines Datenpaketes (Bilder, Mails usw.) wird nicht mehr von einer IP-Adresse zur nächsten abgewickelt, sondern über Rechnerknoten, die über mehrere Länder verteilt sind. Eine mathematisch komplizierte Verschlüsselung sorgt dafür, dass jeder Knoten nur den Vorgänger und den Nachfolger kennt. Durch diese Methode entsteht eine Anonymität, die es im herkömmlichen Internet nicht gibt. Die Programmierer vergleichen dieses System mit einer Zwiebel. Die Identität des Benützers ist gewissermaßen der Zwiebelkern, der wegen der Schichten darüber unsichtbar bleibt. Diese Technik wird "The Onion Router" genannt - abgekürzt TOR. Wegen der Verschlüsselung ist die TOR-Software etwas langsamer als unser bekanntes Internet, dafür aber absolut anonym. Es gibt zurzeit etwa 8.000 Tor-Knoten weltweit, die Finanzierung liegt im Dunklen. Angeblich betreiben auch Geheimdienste TOR-Computer, aber das sind Gerüchte. Den TOR-Browser kann man unter torprojekt.org herunterladen und installieren. Er baut auf dem Firefox-Browser auf, verwendet aber ein eigenes System. Das Darknet ist optisch dem Internet ähnlich, aber die Inhalte sind teilweise kriminell. Hier tummeln sich Whistleblower, Banknotenfälscher, Drogendealer und Waffenhändler. Auf Seiten, die an Amazon oder Zalando erinnern, werden Kokain, Kalaschnikows, Falschgeld usw. angepriesen. Wegen der Anonymität sind auch Pädophile ins Darknet übersiedelt. Sie und all die anderen Schurken können nur geschnappt werden, wenn sie Waren per Paket- oder Briefpost versenden. Die neue strenge Datenschutz-Grundverordnung der EU kommt dabei den Darknet-Gaunern zugute. |
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