Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

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2. November 2024


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PERFEKTE VERBRECHEN


Stellen Sie sich vor, Sie kommen zufällig an der Wohnung eines ehemaligen Bekannten vorbei, der vor Jahren eine Affäre mit Ihrer Frau (oder Freundin) hatte. Spontan beschließen Sie einen Besuch. Die alte Geschichte ist schließlich vergangen und verziehen. Nach einigen Minuten kochen böse Gefühle hoch, es kommt zu Wortgefechten und plötzlich liegt Ihr Widersacher tot vor Ihnen.

 Diese Geschichte erzählten Psychologen der Universität Mainz ihren Versuchspersonen. Gleichzeitig stellten sie das Geschehen mit kleinen Figuren in einem Puppenhaus nach. Die Aufgabe für die Probanden lautete, die Tat zu vertuschen und alle Spuren zu verwischen beziehungsweise falsche Spuren zu legen. Danach überprüften die Wissenschaftler, wie viele der Spuren des Geschehens, darunter Tatwaffe, Kaffeetasse, Fingerabdrücke und andere Details die Versuchspersonen erfolgreich beseitigt hatten.

Das Forscherteam wollte in verschiedenen Versuchsanordnungen herausfinden, ob Fans von Krimiserien ein Verbrechen besser vertuschen können als andere. Die Hypothese wird unter dem Begriff "CSI-Effekt" diskutiert. Eine Versuchsperson sollte beispielsweise einen Laptop aus einem Büro stehlen und dabei möglichst keine Spuren hinterlassen, indem sie beispielsweise eine Kamera austricksen musste. Es sollte auch ein Tatort und ein Mordopfer (diesmal mit einer lebensgroßen Puppe) gesäubert werden. Die Psychologen berichteten der Fachzeitschrift "International Journal of Law, Crime and Justice", dass die Krimikonsumenten nicht besser abschnitten als die Kontrollgruppe. Die Krimiexperten reinigten zwar den Tatort besonders gründlich, ansonsten unterliefen ihnen viele Fehler.

Die Psychologen staunten, als sie die Vorgehensweise der "Mörder" genauer unter die Lupe nahmen. Junge Männer mit hohem Bildungsgrad waren beim Verheimlichen eines Verbrechens erfolgreicher. Von diesen wiederum hatten Ingenieure und Techniker die höchste Erfolgsquote vorzuweisen, obwohl sie über keine kriminalistische Ausbildung verfügten.

Die Erkenntnisse sind nicht überraschend. Kriminelle beziehen ihr Wissen nicht aus Fernsehserien, sondern von Kollegen im Gefängnis. Häftlinge sind bessere Lehrer als "CSI" und "Tatort". Unter den Braven, die nicht in Gefängnissen ausgebildet wurden, sind Techniker die Profis. Die Ausbildung von Ingenieuren, Technikern und praxisnahen Naturwissenschaftlern, wie etwa Chemiker, Physiker usw., verlangt klares Denken und richtiges Abschätzen zeitlicher und räumlicher Abläufe. Wer also ein perfektes Verbrechen plant, sollte Krimi"experten" vergessen, stattdessen einen Knastbruder oder Techniker engagieren.




© 2018 Rudolf Öller, Bregenz



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Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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