Welt der Naturwissenschaften und Politik
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NOBELPREISE 2016: CHEMIE |
Die Chemie hat keinen guten Ruf. Alles was „chemisch“ ist, wird gerne für giftig, zumindest für ungesund gehalten. Das ist unfair, denn alle Stoffwechselvorgänge in unserem Körper sind nichts als Chemie. Die Chemie ist die Lehre von den Veränderungen der Stoffe. So lernen es die Teenager in allen Schulen. Wenn Holz zu Asche verbrennt, so ist das Chemie. Ungesunde und giftige Chemikalien gibt es auch in der Natur. Den Fliegenpilz (Amanita muscaria) enthält verschiedene giftige Säuren, der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) enthält Amatoxine, der Pantherpilz (Amanita pantherina) enthält die gleichen Substanzen wie der Fliegenpilz und der zu den Hahnenfußgewächsen zählende Eisenhut (Aconitum) enthält gefährliche Alkaloide. Alle aufgezählten natürlichen Arten kann man essen, aber nur einmal. Chemie hat deshalb so einen schlechten Ruf, weil meist dann, wenn in einer Chemiefabrik ein Rohr oder ein Behälter undicht werden, irgendwelche schlimmen Dinge passieren, wie kürzlich bei BASF in Ludwigshafen. Dabei hat die moderne Chemie durchaus auch ihre guten Seiten. Ohne Chemie gäbe es keine lebensverlängernden Medikamente wie etwa Antibiotika, Virostatika, Blutverdünner, Betablocker und Glücksbringer, die Sildenafil enthalten. Ältere und noch rüstige Herren wissen, von welchem gefäßerweiternden Mittel hier die Rede ist. Feringa verglich die Entdeckung mit der Erfindung der Gebrüder Wright, als er sinngemäß meinte, dass Molekülen jetzt das Fliegen beigebracht wurde. Wir müssen aus ihnen nur noch Jumbojets machen. |
Rituelle Defätisten |
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© 2016 Rudolf Öller, Bregenz |
Helden der Wissenschaft: |
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Rudolf Oeller:Typhon DistrictThriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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