Das Bier schmeckt in einem „SchaGaga“ (schattiger Gastgarten) besonders gut, wenn es gemeinsam mit einer Weißwurst, einer Schweinshaxen, einem „Radi“ (Bierrettich) und anderen Köstlichkeiten eingenommen wird. Da man nach dem Konsum derartiger Kalorienbomben nicht besonders beweglich ist, überlässt man die Verdauung einem längeren Zustand der Ruhe. Genau das ist – im wahrsten Sinn des Wortes - das Gebräu, aus dem die Fettpolster entstehen.
Die Amerikaner haben es vorgemacht, die Engländer sind gefolgt und jetzt sind wir dran. Zu viel von allem, zusätzlich die Unmengen an Zucker in Getränken, Joghurt und Fertiggerichten wie Pizza, Lasagne usw. machen viele von uns dick. Die Folge davon sind nicht nur „Rettungsringe“ um den Bauch, die in Amerika beschönigend „love handles“ genannt werden. Die weit gefährlicheren Folgen sind Blutfett, Blutzucker und die damit verbundene erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wird zusätzlich noch geraucht, ist eine freudvolle Rente außer Reichweite. Es wurde festgestellt, dass ein Übergewicht bis zu einem Bodymass-Index von ca. 30 wenig gefährlich ist, wenn man täglich ausreichend in Bewegung bleibt, aber auch das wird durch Fahrzeuge, Rolltreppen, Aufzüge und den inneren Schweinehund behindert.
Alle wissen, was zu einer Fettreduktion nötig ist. Mehr Bewegung, weniger Essen, weniger zuckerhaltige Getränke und weniger Alkohol. Das klingt furchtbar und ist es auch. Wunderdiäten gibt es keine. Die du-darfst-alles-essen-was-du-willst-Diäten sind genauso wenig wert wie die berühmte „Erdbeerendiät“: Man darf alles essen außer Erdbeeren. Schlanker wird davon niemand.
Wenn wir zu viel Kohlenhydrate zu uns nehmen, werden diese in Triglyceride (ein Glycerinmolekül mit drei Fettsäuren) umgebaut und in den erwähnten „love handles“ abgelagert. Die Triglyceride im Blut werden zusammen mit Cholesterin bestimmt, um das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten abschätzen zu können. Wenn sich der oder die Übergewichtige zur Fettreduktion entschließt, wird der Kohlenstoff in den Triglyceriden losgelöst, verbindet sich mit Sauerstoff, wird zu Kohlendioxid umgewandelt und anschließend ausgeatmet. Wer 10 Kilogramm Fett verliert, benötigt 29 Kilogramm Sauerstoff zur Verbrennung und produziert dabei 28 Kilogramm Kohlendioxid und 11 Liter Wasser. Das Kohlendioxid wird ausgeatmet, das Wasser über Lunge, Harn, Schweiß usw. ausgeschieden. Insgesamt werden beim Speckabbau 15 Prozent des Fetts in Wasser und 85 Prozent in gasförmiges Kohlendioxid umgewandelt. Die Reduktion von Gewicht könnte beinahe Spaß machen, wenn man sich bei jedem Atemzug bewusst machte, dass damit Bauchfett in die Umwelt geblasen wird.