Eine Supervisory Control and Data Acquisition (SCADA) dient zur Überwachung und Steuerung technischer Abläufe. Es befinden sich beispielsweise in allen Waschmaschinen und Geschirrspülern kleine SCADA-Programme. Industrieanlagen, Kraftwerke, Schiffe und Flugzeuge werden heute mit SCADA-Systemen betrieben. Die Techniker sitzen an Bildschirmen und können von hier aus per Mausklick alles steuern. Die Kommunikation innerhalb von SCADA-Systemen erfolgt heute vermehrt auf der Basis von Internettechniken. In manchen Fällen sind die Systeme nach außen mit dem Internet verbunden.
Die heutigen SCADA-Systeme sind leistungsstark, haben aber eine Achillesferse. Eingeschleuste Schadprogramme (Computerviren) können Steuerungen lahmlegen. Berühmt wurde das Programm „Stuxnet“, das von der amerikanischen NSA für die Simatic S7-Serie der Firma Siemens entwickelt wurde. Mit einer Simatik S7 wurde die Frequenz der Uranzentrifugen der finnischen Firma Vacon in der iranischen Urananreicherungsanlage in Natanz gesteuert. Stuxnet ist wegen seiner Kompliziertheit, der raffinierten Programmierung und seiner Gefährlichkeit bisher einzigartig. Die Ultrazentrifugen in Natanz wurden übersteuert, dann abgebremst und erneut über die Höchstdrehzahl hochgefahren. Die teuren Geräte gingen der Reihe nach kaputt. Der Austausch der Teile brachte nichts, weil sie sofort wieder beschädigt wurden. Die zuständigen Techniker müssen fast verrückt geworden sein, denn das SCADA-Programm zeigte keine Fehler an. Ein der New York Times zugespielter Hinweis führte schließlich 2010 zur Entdeckung des Computervirus.
Als Experten des Sicherheitsunternehmens Kaspersky das Schadprogramm unter die Lupe nahmen, stellte sich heraus, dass zahlreiche Computersysteme weltweit infiziert waren. Die erste Firma, die befallen wurde, war die Metallfirma „Beh Pajooh Rayaneh“ im Iran. Von dort aus verbreitete sich Stuxnet wie eine Epidemie.
Eine Computersprache zu lernen, ist nicht besonders schwierig. Es sind dazu Konzentrationsfähigkeit, etwas Mathematik und ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen nötig. Das Programmieren einer kleinen Schadsoftware kann jeder kluge Kopf lernen, für komplizierte Programme braucht man allerdings gerissene Profis. Genau hier liegt die Gefahr. Nachrichtendienste und Softwarefirmen wie Google, Microsoft und andere kaufen weltweit die besten Programmierer ein. Was da so alles produziert wird, kann man auf Internetportalen wie golem.de und wired.com nachlesen. Die Schadsoftware der Zukunft kann nicht nur ganze Industrie- und Militäranlagen ausspionieren. Sie kann auch Anlagen zerstören und Waffen fernsteuern.