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27. Juli 2024


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MONDAUFKLÄRER


Der Mond ist und bleibt das Objekt der Begierde der bemannten Raumfahrt. Wenn die Menschheit eines Tages eine bemannte Marsmission ins Auge fassen sollte, müssen die beteiligten Nationen zuerst mehrere Mondlandungen trainieren und eine Mondstation aufbauen, die sie mindestens ein Jahr lang besetzen. So lange dauert nämlich eine Marsmission. Voraussetzung für alle diese Bemühungen ist eine genaue Erkundung der Mondoberfläche.

Die ungefähr zwei Tonnen schwere Mondsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (Mondaufklärer, abgekürzt LRO) wurde am 18. Juni 2009, also vor genau fünf Jahren, in Cape Canaveral gestartet. Nachdem die NASA entschieden hatte, als Transportsystem nicht die kleine Delta II-Rakete, sondern die leistungsstarke Atlas V zu verwenden, konnte LRO technisch üppig ausgestattet werden. Die Raumsonde wurde im Goddard Space Flight Center im US-Bundesstaat Maryland gebaut, die Einzelgeräte wurden von privaten Firmen konstruiert und geliefert. Die NASA weiß, welche Bedeutung ein Rückhalt in der Bevölkerung hat. Es war daher bis zum 31. Juli 2008 möglich, den eigenen Namen per Internet im Speicherchip der Mondsonde zu hinterlassen.

Die Bestückung der Sonde war vom Feinsten. Ein Radiometer kartographiert die Temperaturen der Mondoberfläche, ein Neutronendetektor dient der Suche nach Wasser, ein kosmisches Strahlenteleskop erforscht die mögliche biologische Auswirkung von Strahlung auf den menschlichen Körper und ein Laser-Entfernungsmesser erzeugt seit fünf Jahren eine zentimetergenaue Karte der Mondoberfläche. Es durften auch keine hochauflösenden Kameras (Lunar Reconnaissance Orbiter Cameras, kurz LROC) fehlen. Sie wurden so konstruiert, dass aus der Flughöhe von 50 Kilometern über der Mondoberfläche eine Auflösung von einem halben Meter pro Bildpixel möglich ist. Insgesamt sollten fünfzig Stellen der Mondoberfläche besonders genau untersucht werden, darunter die Landestellen der Apollomissionen und die Endposition des ferngesteuerten sowjetischen Mondfahrzeugs „Lunochod 1“.

Die ersten Bilder der Kameras erschienen am 2. Juli 2009. Zwei Wochen später veröffentlichte die NASA Bilder von fünf der sechs Apollo-Landestellen. Mehrere Zündungen der Raketenmotoren veränderten Richtung und Flughöhe der Mondsonde. Im September 2011 wurden hoch auflösende Videos der Landestellen von Apollo 12, 14 und 17 publiziert. Im März 2012 konnte die Sonde wegen ihrer niedrigen Flughöhe von 24 Kilometern genaue Fotos der Landestufe von Apollo 11 anfertigen. Auf den Bildern sind sogar die Fußspuren der Astronauten Armstrong und Aldrin zu sehen. Die Fotos sind auf dutzenden Internetseiten (Suchbegriff „LROC pictures“) zu finden.




© 2014 Rudolf Öller, Bregenz



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