Die Brandbomben, die im Herbst an Bahnschienen in Deutschland angebracht waren, wurden Terroristen zugeordnet. Aber welchen? Eine genauere Betrachtung fanatischen Ideologien zeigt, dass sich linke und rechte Radikalideologien näher stehen, als manche glauben. In einzelnen Fällen ist die Zuordnung klar. Rechtsradikalen ist gemeinsam, dass sie bestimmte Menschengruppen für minderwertig halten. Ihr Credo fasste Hitlers Chefideologe, Alfred Rosenberg, am NSDAP-Parteikongress 1929 so zusammen: „Bis auf heute verknüpft man den Gedanken der so genannten Menschlichkeit mit einem Mitleidsgefühl mit allem Kranken, Schwachen, Zersetzten und Verfaulten. Wir Nationalsozialisten aber verbinden den Gedanken der Menschlichkeit mit allem innerlich Gesunden, Starken und Kampfesmutigen. Wir wissen, dass die Humanitätslehre dem Ausleseprozess der Natur entgegenzuwirken versuchte und dass die Natur … diese demokratischen und sonstigen Versuche einmal bis aufs Letzte zertrümmern wird.“
Wie schaut es auf der Gegenseite aus? Der deutsche Philosoph, Journalist und Kommunist der ersten Stunde, Friedrich Engels, schrieb einmal über das Wesen der Demokratie: „Demokratie ist … ein Widerspruch in sich, … im Grunde nichts als Heuchelei. Politische Freiheit ist Scheinfreiheit, die schlimmste Art von Sklaverei, der Schein der Freiheit und deshalb die schlimmste Knechtschaft. Ebenso verhält es sich mit der politischen Gleichheit, deshalb muss die Demokratie schließlich in Scherben gehen. Echte Freiheit und echte Gleichheit, das ist Kommunismus.“
Die beiden Zitate sind nicht aus dem Zusammenhang gerissen, sie zeigen den gemeinsamen Kern radikaler Ideologien: Jede Demokratie muss beseitigt werden, und was richtig ist, wird von den jeweiligen Machthabern diktiert.
Lehrer werden regelmäßig ermahnt, den Schülern die Gefahren fanatischer Ideologien zu erläutern, aber der erhobene Zeigefinger funktioniert nicht immer. Es gibt zum Glück noch andere Methoden. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und in Kürze auch die österreichischen Volkshochschulen propagieren MINT (www.mint.at). Das ist eine Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, denn Österreich braucht mehr naturwissenschaftlich-technisch gebildete Menschen. Absolventen von Modestudien wie Publizistik, Politologie und Soziologie gibt es massenhaft. Chemiker, Physiker und Industrieanlagenbauer gibt es zu wenige, ihr Wert am Arbeitsmarkt ist entsprechend hoch. MINT-Absolventen haben noch einen weiteren Vorteil. Als Wissenschaftler und Logiker sind sie großteils resistent gegenüber Ideologien und anderen Hirngespinsten.