Welt der Naturwissenschaften (Scientific Medley)Ein Blog für Selbstdenker und Ideologiemeider. ![]()
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DER DEUTSCHE LERNATLAS |
Der deutschen Bertelsmann-Stiftung ist ein großer Wurf gelungen. In einer umfangreichen wissenschaftlichen Studie wurde mit Hilfe von rund vierzig Kennzahlen ein neuer Blick auf das Thema Lernen gelegt. Man hat erkannt, dass Bildung weit mehr ist als die Auflistung von Schulabschlüssen. Bildung wurde ganzheitlich betrachtet und mittels moderner Methoden von Grund auf neu angegangen. Der kürzlich veröffentlichte „Deutsche Lernatlas“ besteht aus vier Teilindizes. Es geht dabei um vier Lerndimensionen, die von einer UNESCO-Kommission entwickelt wurden, nämlich schulisches Lernen (learning to know), berufliches Lernen (learning to do), soziales Lernen (learning to live together) und persönliches Lernen (learning to be). Beim schulischen Lernen geht es um die Frage, wie Menschen in Bildungsinstituten lernen. Beim beruflichen Lernen geht es darum, wie Menschen im Rahmen ihres Berufes lernen können und dies auch tun. Diese Lerndimension gibt Hinweise auf die Chance von Jugendlichen, eine qualifizierte Ausbildung abzuschließen. Das soziale Lernen ist eine weitere Ebene. Hier geht es um das Ausmaß der Menschen einer Region, die Möglichkeiten zur Integration wahrnehmen. Frauen und Männer, die sich beim Roten Kreuz oder der Feuerwehr engagieren, bilden sich weiter. Diese wertvolle und sozial wichtige Form der Bildung wird von PISA nicht einmal annäherungsweise erkannt. Bei der Erfassung des persönlichen Lernens schließlich wird gemessen, welche Lernmöglichkeiten in einer Region durch Sport und Kultur vorhanden sind. Das interessante am deutschen Lernatlas sind die enormen regionalen Unterschiede. Die schlechtesten südlichen Landkreise sind besser als die besten im Norden. Das österreichische Bildungsvolksbegehren muss aufgrund des Ergebnisses im Parlament diskutiert werden. Jegliche inhaltliche Diskussion hat nur dann einen Sinn, wenn in Österreich ein ähnlich detaillierter Lernatlas wie in Deutschland erstellt wird, denn dass es gravierende regionale Unterschiede gibt, haben alle Studien der letzten Jahre angedeutet. Es fehlen nur noch die Details. |
© 2011 Rudolf Öller, Bregenz |
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