Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2011

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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E = mc2: KERNWAFFEN


Nachdem sich bei einigen Physikern die Erkenntnis durchgesetzt hatte, dass bei der Fusion leichter Atomkerne (Wasserstoff zu Helium) oder der Spaltung schwerer Atomkerne (Uran zu Barium und Krypton) Masse in Energie umgewandelt wird, war den wenigen Insidern auch klar geworden, dass die Sache rein akademischer Natur war. Niemand glaubte ernsthaft daran, dass man Atomkerne nach Belieben verschmelzen oder spalten kann. Nur die österreichische Physikerin Lise Meitner (1878-1968) vermutete, dass große Atomkerne prinzipiell spaltbar wären, doch eine praktizierbare Technik war nicht zu sehen.

Der erste, der einen Weg wies, war das italienische Wissenschaftsgenie Enrico Fermi (1901–1954). Er bestrahlte in den Dreißigerjahren mit den kurz zuvor entdeckten Neutronen der Reihe nach alle Elemente, die er bekommen konnte. Er ließ nicht locker, bis er bei Fluor (ein Gas) erstmals fündig wurde. Er konnte aus einem nicht radioaktiven Element durch Bestrahlung ein radioaktives erzeugen. Die folgenden Jahre waren extrem produktiv. Es wurden über vierzig Radionuklide erzeugt, die nicht nur neue physikalische Erkenntnisse brachten, sondern für die chemische, biologische und medizinische Forschung eine Menge neuer Markierungselemente lieferten. 

1934 bestrahlte Fermi mit seinem Team Uranatome und stieß dabei auf Radionuklide, die er nicht eindeutig identifizieren konnte. Die Arbeitsgruppen Irene Joliot-Curie und Frederic Joliot in Paris sowie Lise Meitner und Otto Hahn in Berlin wiederholten die Versuche, stießen aber auf immer neue Gruppen radioaktiver Stoffe. Die Sache schien unübersichtlich zu werden. Als die Faschisten in Italien von der Sache Wind bekamen, forderten sie von Fermi, den neuen Stoffen faschistische Namen zu geben, doch Fermi weigerte sich, weil er keine klaren Ergebnisse hatte.

Dann kamen die Dezembertage des Jahres 1938. Lise Meitner war jüdischer Abstammung und hatte von Berlin nach Stockholm fliehen müssen. Otto Hahn bestrahlte Uranatome (U-235) mit abgebremsten Neutronen. Als er kurz vor Weihnachten plötzlich Barium fand, berichtete er Meitner brieflich vom seltsamen Ergebnis. Meitner erkannte die Tragweite der Entdeckung. Die Uranatomkerne waren zerplatzt. Die wenigen Atomphysiker reagierten erregt, denn ausgerechnet in Berlin, im Zentrum des Nationalsozialismus, war die Atomkernspaltung entdeckt worden.

In England alarmierten Wissenschaftler die Regierung und in den USA baten die beiden jungen Kernphysiker Leo Szilard und Edward Teller den berühmten Albert Einstein, Präsident Roosevelt den Bau einer Atombombe zu empfehlen. E = mc² zeigte erstmals seine tödliche Seite.




© 2011 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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