Welt der Naturwissenschaften und Politik

(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2011

Die Feststellung wir seien frei, bedeutet nur, dass wir wissen, was wir tun.
(Will Durant)


27. Oktober 2025

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FOSSILE SEELEN


Unbestätigten Meldungen zufolge beschäftigen sich Theologen im Vatikan mit der wunderlichen Frage, wann der liebe Gott – historisch betrachtet - die Seele erschaffen hat. In der Bibel steht, dass die ersten Menschen Adam und Eva waren, aber das sind literarische Figuren ohne Datumsangabe.

Auf die Frage, wer oder was die Seele des Menschen ist, erhält man unterschiedliche Antworten. Der Begriff der unsterblichen Seele kommt in der Bibel genauso wenig vor, wie im Koran. Im neuen Testament, das in Griechisch verfasst wurde, ist an mehreren Stellen von einer „Psyche“ die Rede, eine geheimnisvolle Kraft, die neuerdings mit „Leben“ übersetzt wird, aber mit der unsterblichen Seele der Religionen wenig zu tun hat. Die Seele im religiösen Sinn hat ihre theologisch-philosophische Wurzeln bei Aristoteles, dessen Lehre in seinem Werk „Über die Seele“ dargelegt wird. Inzwischen haben Philosophen, Psychologen und Theologen mehrere verschiedene Vorstellungen dazu entwickelt.

Wenn Theologen auf der Suche nach der ersten menschlichen Seele die Frage nach dem „Bindeglied“ zwischen Menschen und Affen stellen, sind sie schon auf der falschen Fährte, denn professionelle Biologen sprechen nicht von Bindegliedern. Es ist nur von gemeinsamen Vorfahren die Rede. Alle Hunderassen wurden beispielsweise aus dem Wolf gezüchtet. Der Wolf ist der gemeinsame Vorfahre aller Hunde, aber er ist kein Bindeglied zwischen Spaniel und Dackel. Sogar der große Charles Darwin hielt nichts von Bindegliedern, als er anmerkte: „In einer Reihe von Formen, welche unmerkbar ... in den Menschen übergingen, wie er jetzt existiert, würde es unmög-lich sein, irgendeinen Punkt zu bezeichnen, wo der Ausdruck 'Mensch' angewendet werden müsste.“

Unsere Vorfahren haben unterschiedliche Namen erhalten. Ein besonders berühmter Schädel ist KNM-ER 1813. Er erhielt die Namen „Australopithecus habilis“ und später „Homo habilis“. KNM-ER 1470 wurde genauso genannt, erhielt aber zusätzlich die Artbezeichnung „Homo rudolfensis“. Der Schädel OH 24 erhielt die Artbezeichnungen „Australopithecus habilis“ und „Homo habilis“, dazu den Spitznamen „Twiggy“. AL 288-1 nennt sich „Australopithecus afarensis“, bekannt geworden als „Lucy“. Die vielen Namensgebungen, die sich bei den noch zu erwartenden Funden erneut ändern können, sind ganz normale Vorgänge auf dem Weg zur wissenschaftlichen Einordnung unserer Vorfahren, die vor über zwei Millionen Jahren lebten.

Wann eine Seele entstand, kann genauso wenig beantwortet werden, wie die Frage, wann und wo genau das Menschsein begann. Theologen sollten sich weniger karnevalstauglichen Fragen zuwenden, denn von Seelen existieren keine fossilen Überreste.




© 2011 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Martin Heinrich Klaproth
(1743-1817)
war ein Meister der chemischen Analyse und entdeckte die seltenen Elemente Titan, Tellur, Uran und Zirkonium.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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