Welt der Naturwissenschaften und Politik(Scientific Medley)
(Jean-Jacques Rousseau) 17. November 2025 |
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EVOLUTION AUF GALAPAGOS |
Die große Forschungsstation der „Charles Darwin-Foundation“
in Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz hat mehrere große Aufgaben.
Der erste Auftrag ist der Schutz der Inseln mit Hilfe des Militärs,
denn massentouristische Invasionen haben eine stärkere ökologische
Vernichtungskraft als militärische. Das kann man inzwischen in
einigen unserer Naturregionen unschwer erkennen. Ein weiteres Ziel ist
die Wiederherstellung ursprünglicher Zustände. Auf Isabela
hat man vor Jahren geschätzte siebzigtausend Ziegen abgeschossen,
die von ausgesetzten Tieren abstammten. Andernfalls hätten die
Tiere die Insel kahl gefressen. Auf einer anderen Insel hat man an einem
einzigen Tag mit einem großen personellen Aufwand alle Ratten
vergiftet. Ein weiteres Betätigungsfeld der Darwin-Forschungsstation ist die Entstehung neuer Arten. Das könnte man auch in den tropischen Regenwäldern oder auf Hawaii machen, aber nirgendwo auf unserem Planeten entstehen neue Arten so konzentriert und in derartiger Vielfalt wie auf Galapagos. Jeder Vulkan auf der Insel Isabela hat seine eigene Schildkrötenhalbart. Jeder Ausbruch eines Vulkans – der letzte des „Sierra Negra“ war 2005 - erzeugt frische Lavaströme, die von den Schildkröten nicht überquert werden. Das kann ein Startschuss zur Entstehung neuer Arten sein. Man findet auch Kakteenarten der Gattung Opuntia und andere Pflanzen, die nur auf bestimmten Vulkanen endemisch und erst vor kurzem entstanden sind. Die Tiere von Galapagos haben noch nicht gelernt, die Rücksichtslosigkeit der Menschen zu fürchten. Blaufußtölpel, Fregattvögel, Kormorane, Leguane, Robben und andere Tiere leben hier und lassen jeden Besucher ohne Furcht herankommen. Genau deshalb braucht dieser Lebensraum absoluten Schutz, den auf Dauer nur das Miltär garantieren kann. Das Problem hat schon Darwin erkannt, als er über Raubtiere allgemein und über Menschen im besonderen nachdachte: „Aus all dem können wir folgern, welches Unheil die Einführung eines neuen Raubtieres in einem Land auslösen muss, bevor die Instinkte der heimischen Bewohner sich an die Kraft des Fremden angepasst haben.“ |
© 2010 Rudolf Öller, Bregenz |
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